Special Olympics Vorfreude der „Handicaps“ steckt an

Rhein-Kreis · Am Mittwoch beginnen im westfälischen Hamm das Landesturnfest und die NRW-Landesspiele von Special Olympics.

 Mit einem Fackellauf im Schlosspark Benrath stimmen sich die Sportler aus dem Rhein-Kreis Neuss auf die Special Olympics NRW in Hamm ein.

Mit einem Fackellauf im Schlosspark Benrath stimmen sich die Sportler aus dem Rhein-Kreis Neuss auf die Special Olympics NRW in Hamm ein.

Foto: Werner Peschkes

In dieser Woche ist Hamm die Sporthauptstadt von Nordrhein-Westfalen, wenn nicht sogar von ganz Deutschland. Denn von Mittwoch bis Sonntag finden in der Stadt unter dem Motto „Gemeinsam. Besonders. Sportlich.“ gleich zwei hochkarätige landesweite Sportevents statt: zum einen das NRW-Landesturnfest, zum anderen die NRW-Landesspiele von Special Olympics. Bei der nach eigenen Angaben „größten inklusiven Sportveranstaltung Deutschlands im Jahr 2019“, den Special Olympics NRW, treten über 1200 Sportler mit und ohne geistige Behinderung in 13 Sportarten gegeneinander an. Das bedeutet noch einmal einen Steigerung gegenüber den Landesspielen vor zwei Jahren in Neuss.

Der Rhein-Kreis ist bei den Spielen mit 57 Athleten wieder einmal bestens vertreten: Die Gemeinnützigen Werkstätten Neuss (GWN) schicken ihre Athleten im Tischtennis und Schwimmen an den Start. Der NTC Stadtwald, Grün-Weiß Neuss sowie die Lebenshilfe des Rhein-Kreises sind im Tennis mit dabei. Die Schüler der Schule am Nordpark treten in den Wettbewerben der Leichtathletik und im Boccia an, Niklas Linnartz vertritt die Quirinusstadt beim Reiten.

Die Vorfreude auf die Spiele ist bei den Neussern groß. „Die Spieler fragen schon seit Wochen nach, wann es endlich losgeht“, sagt Michael Radke, Headcoach vom Neusser Tennisclub NTC Stadtwald. In den vergangenen Wochen hatten er und seine Schützlinge das Training intensiviert und sich regelmäßig sonntags zu einer Extra-Trainingseinheit auf dem Tennisplatz getroffen. Dementsprechend hoch sind auch die Erwartungen seiner Sportler, wie Radke erläutert: „Alle wollen eine Medaille gewinnen. Da muss man sie manchmal sogar etwas bremsen.“ Letztendlich sei auch die Tagesform entscheidend.

Die Tischtennisspieler und Schwimmer der GWN haben sich in den vergangenen Wochen ebenfalls gezielt auf die Landesspiele vorbereitet. „Die Schwimmer haben intensiv trainiert. Im Tischtennis haben wir viel ‚Doppel‘ gespielt, da die Wettbewerbe in Hamm allesamt im Doppelmodus ausgetragen werden“, erklärt GWN-Delegationsleiter Thomas Gindra. Herren- und Damendoppel sowie Mixed- und Unified-Doppel sind bei den Tischtennisspielern in Hamm im Programm.  Gerade die Unified-Wettbewerbe, die Gindra als „gelebte Inklusion“ beschreibt, liegen dem Neusser besonders am Herzen. Dabei treten Menschen mit und ohne geistige Behinderung gemeinsam in verschiedenen Sportarten an – zum Beispiel im Tischtennis, Fußball oder Tennis. Einige Neusser Athleten sind in Hamm zum ersten Mal bei landesweiten Spielen mit dabei, so zum Beispiel Tischtennisspielerin Elke Kühn oder Schwimmerin Anne Palmen (beide GWN).

„Ihnen ist die Vorfreude besonders anzumerken, sie sind positiv aufgeregt“, sagt Delegationsleiter Gindra. So werden sie zum ersten Mal das bunte Rahmenprogramm live miterleben, das die Landesspiele zu bieten haben. Dazu gehören unter anderem das wettbewerbsfreie Angebot, bei denen sportliche Herausforderungen bewältigt und Trendsportarten ausprobiert werden können, das Gesundheitsprogramm Healthy Athletes und natürlich die Eröffnungsfeier der Spiele.

Dabei wird der ehemalige Fußball-Europameister Bernhard „Ennatz“ Dietz (MSV Duisburg) gemeinsam mit einem Athleten der Special Olympics das olympische Feuer entzünden.

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