Laut Bundessozialministerium: Renten steigen zum 1. Juli
EILMELDUNG
Laut Bundessozialministerium: Renten steigen zum 1. Juli

Nicht-Behinderte und Behinderte bilden Klassengemeinschaft Am Hamstertisch wird integrativ gelernt

Nicht-Behinderte und Behinderte bilden Klassengemeinschaft · Am Hamstertisch sind alle eifrig beschäftigt: Während hier einige I-Dötze Zahlen bis 10 schreiben, entstehen dort die ersten goldenen Sterne. Freies Arbeiten ist angesagt bei den sechs Schülern der 1b. In einer Klasse mit 15 Nicht-Behinderten und vier Behinderten praktizieren die Kinder der Katholischen Grundschule St. Dionysius gemeinsamen Unterricht; das heißt, behinderte Schüler machen genauso wie ihre Alterskameraden ohne Handikap beim Sprach-, Rechen-, Kunst- und Sportunterricht mit. Sie hat in der Kleinenbroicher Grundschule St. Dionysius eine neue Aufgabe angetreten: Die Sonderpädagogin Petra Fretz unterrichtet 15 Nicht-Behinderte und vier Behinderte im Klassenverbund. NGZ-Foto: L. Berns -->

Am Hamstertisch sind alle eifrig beschäftigt: Während hier einige I-Dötze Zahlen bis 10 schreiben, entstehen dort die ersten goldenen Sterne. Freies Arbeiten ist angesagt bei den sechs Schülern der 1b. In einer Klasse mit 15 Nicht-Behinderten und vier Behinderten praktizieren die Kinder der Katholischen Grundschule St. Dionysius gemeinsamen Unterricht; das heißt, behinderte Schüler machen genauso wie ihre Alterskameraden ohne Handikap beim Sprach-, Rechen-, Kunst- und Sportunterricht mit. Sie hat in der Kleinenbroicher Grundschule St. Dionysius eine neue Aufgabe angetreten: Die Sonderpädagogin Petra Fretz unterrichtet 15 Nicht-Behinderte und vier Behinderte im Klassenverbund. NGZ-Foto: L. Berns -->

Unterstützt werden sie von der Sonderpädagogin Petra Fretz, die 14 Stunden pro Woche gemeinsam mit der Klassenlehrerin Monika Werle unterrichtet. Zustande gekommen ist diese integrative Klasse durch eine Elterninitiative, die sich bereits im Laufe des vergangenen Schuljahres für das Projekt eingesetzt hatte. Neuland ist das integrative Lernen nicht nur für die Kleinenbroicher Grundschüler - hier wurden bereits in den Vorjahren ebenso wie an anderen örtlichen Schulen einzelne Behinderte mit in die Klassen aufgenommen -, sondern auch für die Sonderschullehrerin Petra Fretz.

"Bisher war ich an einer Sprachbehinderten-Schule tätig, habe für zwei Schuljahre einzelne Kinder stundenweise an der Büttgener Grundschule betreut", so die Pädagogin. "Doch hier ist der Vorteil, dass ich die Kinder richtig gut kennen lernen und auch auf ihre Bedürfnisse eingehen kann." Zudem profitiert die gesamte Klasse von der zusätzlichen Lehrkraft: So viel wie möglich wird im Klassenverband gelernt - beim freien Arbeiten gehen beide Lehrerinnen von Tisch zu Tisch -, so viel wie nötig wird separat unterrichtet.

Zu Gute kommt der 1b dabei ein Nebenraum, der mit finanzieller Unterstützung des Neus-ser Vereins "Initiative gemeinsam leben und lernen" (IGLL) zum Beispiel mit Montessori-Material ausgestattet wurde. Mit allen Sinnen können die Kids lernen, wenn sie Holzbuchstaben in die Hand nehmen, Zahlen mit Seilen legen oder ihre Umwelt mit Hilfe von Fühlkarten und Knete verstehen. "Schwerpunktmäßig beschäftige ich mich mit den geistig und körperlich behinderten Kindern, aber auch die anderen Schüler sind zwischendurch immer mit hier", betont Petra Fretz gegenüber der NGZ.

Gemeinsam mit ihrer Kollegin sorgt sie dafür, dass der Lehrstoff mit den zwei Parallelklassen abgestimmt wird. "Auf diese Weise gehen wir sicher, dass das Lernziel erreicht wird", so Monika Werle. Positiv sieht auch Schulleiterin Jutta Winkler, die Kunst in der 1b unterrichtet, den Umgang der Schüler untereinander: "Die Schüler sind sehr hilfsbereit und werden auch von uns dazu ermutigt, eine starke Klassengemeinschaft zu bilden."

Der einzige Wermutstropfen ihrer Ansicht nach: Die Behinderten sind Fahrschüler aus Korschenbroich, Herrenshoff und Glehn, so dass das Spielen am Nachmittag leider oft zu kurz kommt. Die Rektorin legt Wert darauf, dass St. Dionysius nicht "die" integrative Schule ist, sondern dass gemeinsamer Unterricht auch an anderen Grundschulen möglich ist. "Das muss jedes Schuljahr wieder neu festgelegt werden, abhängig davon, wo die behinderten Erstklässler wohnen und wo Kapazitäten frei sind." Bereits für das nächste Schuljahr haben sechs behinderte Vorschulkinder ihr Interesse am integrativen Lernen bekundet. pk

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort