Korschenbroich Alternativen für Streusalz

Korschenbroich · Streusalz gilt als Allzweckwaffe gegen Schnee und Glätte. Laut Straßenreinigungssatzung ist der Einsatz von Salz und auftauenden Stoffen in Korschenbroich jedoch nur in Ausnahmesituationen erlaubt. Der Grund: Umweltschutz.

 Streusalz und auftauende Mittel wirken am besten gegen Glätte. Allerdings enthalten sie schädliche Stoffe, die ins Grundwasser versickern können.

Streusalz und auftauende Mittel wirken am besten gegen Glätte. Allerdings enthalten sie schädliche Stoffe, die ins Grundwasser versickern können.

Foto: dapd

Im Baumarkt kommt man dieser Tage kaum um dieses Angebot herum: Streusalz wird dort gleich an mehreren Ecken angepriesen. Die Allzweckwaffe gegen Schnee, Eis und Glätte ist dort genauso allgegenwärtig wie der Wham-Klassiker "Last Christmas" und leuchtende Weihnachtsmann-Bommelmützen auf dem Weihnachtsmarkt. Viele Bürger rüsten sich bereits mit Streugut, um für wirklich kalte Wintertage gewappnet zu sein — und dagegen, dass diese auf dem Hosenboden vor der Haustür beginnen. Georg Onkelbach, Leiter der Stadtpflege und des Fachbereichs Umwelt, empfiehlt den Bürgern jedoch, vor allem auf Splitt und Sand zu setzen — aus Gründen des Umweltschutzes.

Diese Empfehlung hat gute Gründe. "Streusalz enthält schädliche Stoffe, die ins Grundwasser versickern können", erklärt Onkelbach. In Paragraf drei der Straßenreinigungssatzung der Stadt gibt es daher eine klare Regelung. Das Streuen von Salz oder sonstigen auftauenden Stoffen wird grundsätzlich verboten und nur in Ausnahmefällen erlaubt. Dazu zählen gefährliche Stellen an Gehwegen — wie Treppen und Rampen. Auch bei extremer Witterung ist Salz erlaubt. Zudem stellt die Straßenreinigungssatzung klar: "Baumscheiben und begrünte Flächen dürfen nicht mit Salz oder sonstigen auftauenden Mitteln bestreut, salzighaltiger oder sonstige auftauende Mittel enthaltener Schnee darf nicht auf ihnen gelagert werden."

Im Klartext bedeutet das: Die Bürger decken sich im Baumarkt besser mit einer überschaubaren Menge an Streusalz ein und setzen ansonsten auf Splitt und Sand. "Die Entscheidung, welches Mittel die beste Wahl ist, fällt jedoch nicht immer leicht", sagt Onkelbach. Verstöße gegen die Straßenreinigungssatzung — es sind Bußgelder zwischen fünf und 1000 Euro möglich — werden daher kaum geahndet. Zumal Salz zu den besten Mitteln gegen Glätte zählt.

Deshalb wird es auch vom Streuwagen gegen glatte Straßen eingesetzt. Auf dem Asphalt verhält sich der Einsatz von Streusalz zudem anders. "Das Oberflächenwasser der Straße wird in die Kanalisation geleitet und gereinigt", sagt Onkelbach. Die schädlichen Stoffe würden so aufgefangen.

Das Verhalten der Bürger bei Schnee und Glätte lobt Georg Onkelbach ausdrücklich. "Wir sind froh, dass sie ihrer Streu- und Räumpflicht so gut nachkommen", sagt der Fachbereichsleiter. "Damit sorgen sie auch dafür, dass ältere Mitbürger oder Leute, die nicht so gut zu Fuß sind, bei Schnee weiterhin mobil bleiben."

(NGZ)
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