Dokumentation der Baudenkmäler Alt-Holzer Geschichten gesammelt

Dokumentation der Baudenkmäler · Von Julia Nakötter In Erinnerungen schwelgen und alte Dorfgeschichten wach halten - ein "fester Kern" heimatverbundener Ur-Holzer Bürger hilft dabei die Historie des Umsiedlungsortes für die Zukunft und neue Generationen festzuhalten. Gemeinsam mit Dr. Peter Staatz aus Merzenich sammelten unter anderem Gerta Packbier, Änni Schmitt, Robert Reinartz und der Holzer Bürgerbeirats-Vorsitzende Hartmut Schmitz Anekdoten sowie ernste Themen aus der Vergangenheit. Historiker Dr. Peter Staatz setzt nun die einzelnen Puzzleteile für ein Buch zusammen.

Von Julia Nakötter In Erinnerungen schwelgen und alte Dorfgeschichten wach halten - ein "fester Kern" heimatverbundener Ur-Holzer Bürger hilft dabei die Historie des Umsiedlungsortes für die Zukunft und neue Generationen festzuhalten. Gemeinsam mit Dr. Peter Staatz aus Merzenich sammelten unter anderem Gerta Packbier, Änni Schmitt, Robert Reinartz und der Holzer Bürgerbeirats-Vorsitzende Hartmut Schmitz Anekdoten sowie ernste Themen aus der Vergangenheit. Historiker Dr. Peter Staatz setzt nun die einzelnen Puzzleteile für ein Buch zusammen.

"Der Historiker hat sich bei unseren Treffen vor allem für Informationen aus dem Dorfleben interessiert. Wo gab es früher welche Geschäfte, war zum Beispiel eine Frage. Ich habe außerdem eine Urkunde meines Vaters beigesteuert", erzählt Robert Reinartz. Auch der Vorsitzende des Holzer Bürgerbeirats, Hartmut Schmitz, steuerte kistenweise altes Zeitungsmaterial aus den 1960-er Jahren bei.

Ein "Dorf-Puzzle", das sich aus zahlreichen Einzelteilen zusammensetzt: Derzeit arbeitet der Merzenicher Historiker Dr. Peter Staatz im Auftrag des Bergbautreibenden, RWE Power, an der Umsetzung der ersten Dokumentation über Alt-Otzenrath. Da sich in Holz bislang kein Geschichtskreis gegründet hat, musste der Buchautor und Forscher für das zweite Umsiedlungs-Nachschlagewerk auf die Hilfe der Bürger zurückgreifen.

"Was sie in den Aufzeichnungen wiederfinden werden, möchte ich noch nicht verraten, sonst liest keiner mehr die Dokumentation", erklärte Dr. Peter Staatz gestern auf Anfrage der NGZ. Eines ist allerdings sicher, nicht nur die Dorfchronik über den erstmals im 11. Jahrhundert erwähnten Holzer Ortskern wird dort aufgelistet sowie der typische Dorfcharakter - mit eng aneinander gebauten Häuser entlang des Hauptstraßenzuges - erwähnt: Auch die Anekdoten und Legenden über Ur-Holzer-Typen, die heute noch die Bewohner zum Schmunzeln anregen, erhalten ihren Platz in der Dokumentation über Alt-Holz.

"Es sind Geschichten, die auch jetzt noch über einzelne Personen aus dem Dorf erzählt werden", weiß Gerta Packbier. Unvergessen ist zum Beispiel "Hintzens Jupp". Ein ziemlicher Choleriker und "fanatischer Bahnemann". Sein Wahlspruch: "Im Dienst kenne ich meine eigene Frau nicht!". Eine Legende ist auch der "Weiße Fuchs" (Josef Holz), dessen Art zu sprechen und vor allem zu schimpfen einige Holzer Bürger heute noch nachahmen.

"In diesem überschaubaren Dorf kannte eben jeder jeden. In der Wirtschaft trafen sich alle und erzählten sich diese Geschichten und Legenden weiter. Aufgeschrieben wurden sie jedoch nie", berichtet Gerta Packbier. In Erinnerung bleiben wird zudem das von Lehrer Albert Jost geschriebene Holzer Heimatlied.

Das hebt die Vorzüge des Dorfes, das bald den Braunkohlebaggern weichen wird, hervor: "Was sollen wir uns grämen, dass wir nicht in der Großstadt leben. In unserem kleinen Dorf, da weht ein frischer Wind", zitiert Änni Schmitt den Refrain, den die Holzerin bereits während ihrer Schulzeit zusammen mit ihren Freunden sang.

Die Dokumentation der Baudenkmäler von Alt-Otzenrath soll in Kürze erscheinen. Die Bearbeitung der Holzer Ortschronik wird sich allerdings "noch eine Weile hinziehen", wie Historiker Dr. Peter Staatz berichtet. Bereits im Jahr 2003 hat der Geschichtsforscher eine Auflistung der Baudenkmäler der Umsiedlungsorte Etzweiler und Elsdorf verfasst.

(NGZ)
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