Jüchen Alt-Holz: Abriss beginnt dieses Jahr

Jüchen · Alt-Holz (S.M.) Der Nachbarort Otzenrath ist inzwischen zum größten Teil dem Erdboden gleich gemacht worden, und auch für Holz rücken die Abrissbagger langsam näher.

 Die Tage von Alt-Holz sind gezählt: Noch in diesem Jahr werden die ersten Häuser der Abrissbirne zum Opfer fallen. Der Abriss soll im Jahr 2009 abgeschlossen werden.

Die Tage von Alt-Holz sind gezählt: Noch in diesem Jahr werden die ersten Häuser der Abrissbirne zum Opfer fallen. Der Abriss soll im Jahr 2009 abgeschlossen werden.

Foto: Michael Reuter

Acht Familien leben derzeit noch in dem Ort, doch lange werden sie in ihrer alten Heimat nicht mehr verweilen können.

Noch in diesem Jahr soll nämlich mit der Umsetzung des "Rückbaukonzepts" begonnen werden, was im Klartext heißt, dass die noch vollständig vorhandenen Häuser abgerissen werden.

Wie Hartmut Schmitz, der Vorsitzende des Bürgerbeirats, jetzt bei dessen Sitzung in der Hauptschule Hochneukirch mitteilte, hat der Bürgerbeirat die acht in Alt-Holz verbliebenen Familien inzwischen über die Planung informiert.

Ausgearbeitet wurde das Konzept von RWE Power, an der Diskussion beteiligt waren nach den Worten des Jüchener Umsiedlungsbeauftragten Heinz Kunze auch die Untere Landschaftsbehörde, das Bergamt sowie die Gemeinde Jüchen.

Die Rodung der inzwischen buchstäblich üppig ins Kraut schießenden Gärten und anderer Grünanlagen soll - auch aus Sicherheitsgründen - den Auftakt für die Abrissaktion bilden.

Rücksicht wird auf die Fauna genommen: Nach Auskunft von Umsiedlungsbeauftragten Heinz Kunze zufolge ist mittlerweile Übereinkunft erzielt worden, "während der Brutzeit kein Grün zu entfernen".

Mit den Rodungen wird daher erst im Herbst begonnen. Bei den nicht bebauten, rückwärtigen Gärten wollen RWE Power, beziehungsweise die von dem Stromriesen beauftragten Firmen möglichst noch zögerlicher zu Werke gehen.

Gleichwohl wird auch dieser Bereich spätestens mit Beginn des Rodungszeitraums 2008/2009 nicht mehr geschont. Mit von der Partie sind übrigens auch Experten des Kölner Büros für Faunistik: Sie untersuchen den Ort auf potenzielle Überwinterungsstätten für geschützte Tierarten.

In der jeweils anstehenden Rodungsperiode werden diese dann frühzeitig entfernt, um eine Überwinterung der betreffenden Tiere zu verhindern.

Insgesamt soll der Abriss sich in drei großen Abschnitten bis zum Jahr 2009 vollziehen. Nach den vorbereitenden Arbeiten werden dann zunächst die Häuser vom östlichen Ortsrand bis hin zur Ortsmitte "plattgemacht".

Danach sind die Anwesen bis hin zur Garzweiler Straße an der Reihe, und im letzten Schritt werden dann die Anwesen entlang der Garzweiler Straße planiert.

Von den 146 Häusern des Dorfs hat der Energiekonzern RWE Power mittlerweile nahezu alle gekauft - bis auf sechs Ausnahmen, für die die Verhandlungen noch laufen.

Die erforderlichen Abbruchgenehmigungen für das Gros der Ortschaft hat der Rhein-Kreis Neuss mittlerweile erteilt.

Der Ort, der seinen Namen im 15.Jahrhundert von einem großen Bauernhof erhielt, verfügt mit dem Schaunshof und der alten Kapelle über zwei Bodendenkmäler, während es regelrechte Baudenkmäler in Holz nicht gibt.

Auch die Denkmalschützer werden an den Abrissarbeiten beteiligt und erhalten Gelegenheit für entsprechende Untersuchungen.

(NGZ)
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