Handball-Regionalliga Als Spieler und „Schleifer“ beim TV Korschenbroich akzeptiert

Korschenbroich · Sascha Wistuba ist bei dem Handball-Regionalligisten nicht nur als Rechtsaußen ein wichtiger Faktor. Er nimmt auch die Rolle des Athletiktrainers ein.

 Sascha Wistuba in seiner Rolle als Rechtsaußen des TV Korschenbroich. Er kümmert sich aber auch um die Fitness seiner Mitspieler.

Sascha Wistuba in seiner Rolle als Rechtsaußen des TV Korschenbroich. Er kümmert sich aber auch um die Fitness seiner Mitspieler.

Foto: Michael Jäger

Gerade in Sportvereinen, die mit Mannschaften im Leistungssport unterwegs sind, wird auch während des Lockdowns viel dafür getan, um für einen möglichen Neustart der Saison körperlich vorbereitet zu sein. Da macht Handball-Regionalligist TV Korschenbroich keine Ausnahme. Besonders ist dort allerdings die Konstellation, dass neben Trainer Dirk Wolf auch Spieler Sascha Wistuba den Weg vorgibt. Denn der Rechtsaußen ist gleichzeitig als Athletiktrainer im Einsatz.

Doch das funktioniert bislang offenbar gut, denn Wistuba wird nicht nur auf dem Feld, sondern auch als „Schleifer“ von seinen Mitspielern akzeptiert. „Gerade in der Vorbereitung ist das überhaupt kein Problem“, betont der Familienvater. „Es ist ja nicht so, dass ich nur die Anleitungen gebe. Ich mache natürlich alle Übungen selber mit, denn auch ich muss als Spieler über die nötige Fitness verfügen. Das Team ist immer sehr motiviert und bringt mir dabei auch großes Vertrauen entgegen.“

Dabei kann der 30-jährige Linkshänder komplett auf die Unterstützung von Wolf bauen. Dieses Duo passt einfach zusammen. Seit Wistuba von der Jugend zu den Senioren wechselte, war Dirk Wolf fast immer sein Trainer. Angefangen beim TV Kapellen über die DJK Adler Königshof, wo Olaf Hansen für ein Jahr sein Trainer war, Wolf aber bereits mitmischte, bis hin zum TV Korschenbroich, wo beide nun in der dritten Saison zusammenarbeiten. „Es passt einfach bei uns beiden“, so Wistuba. „Wir verstehen uns prima und haben auch ziemlich identische Auffassungen den Handball betreffend.“

Bis zur vorigen Saison war der Sportlehrer, der später noch eine Zusatzausbildung zum Athletiktrainer machte, sogar Kapitän des TVK und somit das Bindeglied vom Trainer zur Mannschaft. Dieses Amt hat er jedoch vor der laufenden Saison zur Verfügung gestellt. „Nach Absprache mit dem Trainer war es einfach Zeit für einen Wechsel“, erklärt Wistuba seine Entscheidung. „Es ist gut, auch andere Personen mal ranzulassen, außerdem konnte ich aus beruflichen und familiären Gründen eine ständige Präsenz nicht mehr garantieren.“ Wistubas Fokus liegt nicht mehr nur auf dem Handball, aber dennoch hat er immer noch ein sehr gutes Standing innerhalb des Teams.

Was das Training während der Corona-Zwangspause anbelangt, wurden auf Grundlage von vorausgegangenen Tests Programme auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Korschenbroicher Spielers zugeschnitten. „Mittlerweile sind wir zu einer eher offenen Phase übergegangen, in der viele Dinge in Eigenverantwortung übernommen werden. Dennoch habe ich regen Kontakt zu meinen Mitspielern und stehe ihnen telefonisch oder schriftlich mit Ratschlägen zur Verfügung, wenn Fragen aufkommen, was im Idealfall gemacht werden könnte. Dabei geht es auch um Gewichtsreduktion, Muskelaufbau oder auch wie man sich nach Verletzungen am besten wieder vorbereitet.“

Beruflich macht dem selbstständigen Sportlehrer die Pandemie zu schaffen. Er arbeitet zwar weiterhin als Personal-Trainer, jedoch nicht mehr in Gruppen und ausschließlich im Freien bei Wind und Wetter. Weiterhin gibt er noch Online-Kurse und hat sich ein weiteres Standbein aufgebaut. Seit geraumer Zeit gibt er auch an einer Duisburger Realschule Unterricht im Bereich Sport und Ernährung. „Es sind natürlich schwierige Zeiten, aber da müssen wir alle durch.“ Wie es mit ihm und dem TV Korschenbroich weitergeht, ist noch nicht geklärt.

„Zunächst einmal hoffe ich, dass wir noch einmal in die Saison eingreifen können, habe allerdings meine Zweifel. Wie es dann in der nächsten Saison sein wird, ist noch unklar. Vielleicht hänge ich meine Schuhe auch an den berühmten Nagel, jedoch nicht für immer. Auch eine Tätigkeit als Trainer kann ich mir gut vorstellen. Das ist jedoch alles noch nicht spruchreif und ich denke, dass wir uns im Januar zusammensetzen. Nach den Gesprächen wird man dann klarer sehen.“

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