Jüchen Ärger über Graffitisprayer

Jüchen · Ungewöhnlich viele Schmierereien in nur drei Tagen beschäftigen jetzt die Polizei: In Hochneukirch wurden 14 Objekte wie Fassaden, Tore, die Tafel des neuen Lebensmittelmarktes besprayt. Jetzt werden Zeugen gesucht.

 Ein Beispiel für die 14 Fälle von Vandalismus in Hochneukirch: Das Schild des neuen "Nah und frisch"-Marktes zeigt Marktleiter Peter Wachelder.

Ein Beispiel für die 14 Fälle von Vandalismus in Hochneukirch: Das Schild des neuen "Nah und frisch"-Marktes zeigt Marktleiter Peter Wachelder.

Foto: Straub

14 Mal schlugen in der Zeit von Freitagabend bis Sonntagmorgen Graffitisprayer in Hochneukirch zu – an Häuserwänden, Toren und der Reklametafel des neuen Supermarktes an der Hochstraße. Für die Polizei ungewöhnlich – zumindest für Jüchen: "Eine vergleichbare Zahl von Fällen innerhalb von so kurzer Zeit ist mir hier nicht bekannt", so ein Sprecher der Polizei. Die räumliche Nähe – Holzer Straße, Hochstraße, Poststraße bis zur Von-Werth-Straße – könnte auf einen Täter oder eine Tätergruppe hindeuten, die durch die Straßen zog, doch: "Wir ermitteln noch in alle Richtungen."

Seit Montagmorgen nehmen die Beamten immer mehr Anzeigen von geschädigten Hauseigentümern oder Geschäftsleuten entgegen. "Die Täter haben nicht nur einen erheblichen finanziellen Schaden angerichtet, sondern auch das Erscheinungsbild der betroffenen Straßen hat gelitten", so ein Sprecher der Kreispolizei Neuss – teils waren die Zeichen bis zu ein Meter mal zwei Meter groß. Am "Nah und Frisch"-Markt wurde eine Reklametafel beschädigt, sagt Marktleiter Peter Wachelder (61): "Gerade erst haben wir eröffnet. Inhaber Hans-Ludwig Hoffmann hat Strafanzeige gestellt. Zuvor hatte er bereits das komplette Gebäude streichen lassen, um ältere Graffiti zu entfernen." Auch das denkmalgeschützte Haus von Künstlerin und Museumspädagogin Inge Broska (68) wurde zum Ziel der Sprayer: "Kreativität und den Wunsch nach Aufmerksamkeit kann man durch sinnvolle Betätigung kanalisieren", meint sie. Man müsse Menschen nicht Schaden zufügen, um sich selbst zu verwirklichen.

Um eine Chance zu haben, den oder die Täter zu finden, muss die Polizei schnell handeln – jetzt sucht sie Zeugen: "Über ihre Beobachtungen kann es gelingen, die Graffiti-Sprayer zu finden", so ein Polizei-Sprecher. Rathaussprecher Norbert Wolf zeigte sich gestern von dem Ausmaß dieser Vandalismus-Serie überrascht: "Bisher sind wir davon verschont geblieben." Was Wolf – neben den unverzichtbaren Anzeigen bei der Polizei – rät: "Eine Belohnung aussetzen." So konnte auch die Gemeinde Hinweise auf die Verursacher der Schmierereien an der Mensa an der Stadionstraße erhalten. Der Erfolg: die Polizei ermittelte die Täter.

Was tun, wenn das eigene Heim, die eigene Firma beschmiert wurde? "Auf jeden Fall bei der Polizei Anzeige erstatten", so die Empfehlung der Ordnungshüter. Die Versicherung haftet für derartige Schäden im Außenbereich nicht – sie wird erst aktiv, wenn es im Hausinnern zu Schäden kommt, etwa bei einem Einbruchdiebstahl.

(NGZ)
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