Korschenbroich Älteste Brauerei auf neuestem Stand

Korschenbroich · Neersbroich Pünktlich um 6 Uhr rollte am Donnerstag morgen der erste Laster auf das Brauerei-Gelände in Neersbroich. Damit wurde die Modernisierung der ältesten AltbierBrauerei der Welt eingeleitet.

Neersbroich Pünktlich um 6 Uhr rollte am Donnerstag morgen der erste Laster auf das Brauerei-Gelände in Neersbroich. Damit wurde die Modernisierung der ältesten AltbierBrauerei der Welt eingeleitet.

Für rund zwei Millionen Euro sollen hochtechnisierte Maschinen die Bolten-Brauerei in Schwung bringen. Dafür war neben der stattlichen Investitionssumme aber auch 100-prozentige Vorarbeit erforderlich. "Schließlich muss jeder Handgriff sitzen", erklärte Michael Hollmann gegenüber der NGZ.

Doch bevor's am Donnerstag in die Praxis ging, war Bier-Brauen non-stopp angesagt. Seit Wochenanfang geben schließlich die Fliesenleger und Maler in der bisherigen Produktionshalle den Ton an. Und das wird auch noch weitere zehn Tage so bleiben. Michael Hollmann nimmt's gelassen: "Wir sind gut organisiert und haben alles vorgefüllt. Lieferschwierigkeiten gibt's keine. Jeder Wunsch mit Vollgut wird ausgeführt."

Die 23 Tonnen schwere Flaschenwaschmaschine rollte dann am Donnerstag morgen als erstes auf das Brauerei-Gelände. Während sich die Nebelschwaden langsam verzogen, suchte der neun Meter lange und 2,50 breite Laster einen passenden Platz zum Abladen.

Die "FlaWaMa" - wie sie im Fachjargon in Kurzfassung genannt wird - wurde dann auch millimetergenau, sicher und unbeschädigt von Clemens Tötsches per Kran vom Laster gehievt. Präzisionsarbeit war da gefragt: Und so überzeugte der Kranfahrer aus Krefeld nicht nur mit einer ruhigen Hand, sondern auch mit einem millimeterscharfen Blick. Während Michael Hollmann schon leicht ins Schwitzen kam, als die 23 Tonnen schwere und 400 000 Euro teure Maschine bei Tötsches unter freiem Himmel am Haken hing und im Schneckentempo über den Boden schwebte, war er die Ruhe selbst.

"Das ist Alltag für mich, aufpassen muss man immer." Auf den Wert seiner Fracht angesprochen, merkte er nur an: "Ich hatte schon mal 750 000 Euro am Haken." Stunden später war dann auch die nagelneue Flaschenabfüllanlage an der Reihe. Auch dieses Mal schwebte für das Bolten-Team die schwere Last bedrohlich nahe über den Boden und wurde mit einer Punktlandung wohlbehalten vor dem großzügigen Halleneingang abgesetzt. Schwierig wurde es dann, die neuen Maschinen mit Hubwagen in die Halle zu bugsieren.

Eine kleine Bodenstufe war dann im Laufe des Vormittags Auslöser für schweißtreibende Schwerstarbeit. Die Uhr lief. Dieses Mal allerdings nicht ganz nach Plan. Mit einigen Stunden Verspätung hatten die Stahlkolosse mit einem hochtechnisierten Innenleben ihren Platz gefunden. Die schwierigste Hürde war damit genommen.

"Jetzt geht's an die Feinarbeit", machte Udo Döhring gegenüber der NGZ deutlich. Er und sein Kollege Jörg Zeugner waren bereits am Vorabend aus Gera angereist, um am Donnerstag Nachmittag mit der Montage der Flaschenwaschmaschine zu beginnen. Freitag Abend fahren sie zu ihren Familien, um am Montag - verstärkt mit Elektronikern - wieder in Neersbroich anzureisen. "Wir brauchen noch die nächste Woche, bis alles ordnungsgemäß läuft", so Döhring zum Zeitplan. Eines ist für den Profi aus Thüringen aber Ehrensache: "Wir halten den Zeitplan ein."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort