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Korschenbroich Adlerauge speichert Daten

Korschenbroich · Mit dem Kamerasystem "Eagle eye" sollen die Korschenbroicher Straßen abgefahren und fotografiert werden. Das "Adlerauge" soll helfen, Schäden einzustufen und die Kosten zu kalkulieren. Den Weg frei machte der Bauausschuss.

 Mit diesem Transporter – vollgepackt mit Technik – soll möglicherweise das Straßennetz im Korschenbroicher Stadtgebiet ab Sommer 2011 erfasst werden. Den ersten Schritt dahin hat jetzt die Politik gemacht.

Mit diesem Transporter – vollgepackt mit Technik – soll möglicherweise das Straßennetz im Korschenbroicher Stadtgebiet ab Sommer 2011 erfasst werden. Den ersten Schritt dahin hat jetzt die Politik gemacht.

Foto: eagle eye

Ein Transporter, vollgepackt mit Technik — auf dem Dach und im Innenraum — soll künftig Korschenbroichs Straßen abfahren. Jeder Meter soll nach einem hochmodernen Verfahren des Berliner Unternehmens "Eagle eye technologies" fotografiert werden. Die farbigen Fotos und die damit verbundenen Daten dokumentieren in der Auswertung den aktuellen Zustand der Straßen.

Das Verfahren hilft Straßenschäden einzustufen und zu kalkulieren. Für die Straßendatenbank will die Stadt gut 200 000 Euro zahlen. Der Bauausschuss gab jetzt grünes Licht, damit 2011 Geld für die mobile Erfassung im städtischen Haushalt eingestellt werden kann. Die Entscheidung liegt letztlich beim Stadtrat.

Das Thema einer Straßenbestandserfassung ist weder für die Verwaltung noch für die Politik neu. Für das Haushaltsjahr 2010 waren bereits 450 000 Euro angesetzt. "Es kam nicht zur Umsetzung", erinnert Stadtkämmerer Bernd Dieter Schultze (60) im Gespräch mit der NGZ an die Spardiskussion. Jetzt hat die Stadt Korschenbroich mit dem "Adlerauge" aus Berlin eine Fachfirma aufgetan, die das "Eagle eye"-Verfahren für weniger als die Hälfte des veranschlagten Preises anbietet.

"Wir müssen erst einmal die Haushaltsberatungen abwarten", gab sich Bernd Dieter Schultze am Freitag zurückhaltend. Wird das Geld bereitgestellt, könnte nach Schultzes Einschätzung das "Adlerauge" frühestens Mitte 2011 auf Korschenbroichs Straßen zum Einsatz kommen. Schultze spricht hier weder von Luxus noch von Spielerei: " Mit dieser Bestandserfassung können wir eine Grundlage schaffen, um die richtigen Prioritäten festzulegen und fundierte Entscheidungen zu treffen."

Joachim Hamann (45) vom "Eagle-eye"-Vertriebsteam war in den zurückliegenden Wochen bereits mehrfach in Koschenbroich. Tiefbauamtsleiter Christoph Herchner hatte den Experten aus Berlin mit den Korschenbroicher Spezialitäten vertraut gemacht. "Hier gibt es besondere Bordsteinrinnen und viele Pflasterflächen", so Joachim Hamann, der schon über eine stattliche Anzahl digitaler Korschenbroich-Fotos verfügt. "Die Aufnahmen haben wir bereits im Vorfeld gemacht, um so den Kostenrahmen für die Verwaltung ermitteln zu können."

Hamann stellte im Ausschuss das neue Verfahren vor und warb für die moderne Technik: "Die Städte sind heute immer mehr darauf angewiesen, hochkomplexe Aufgaben mit immer weniger Geld und Personal zu bewältigen. Ohne qualifizierte Entscheidungshilfen sind dabei keine vernünftigen Ergebnisse möglich." Für Hamann ist ein Überblick unverzichtbar. Und auch Christoph Herchner warb dafür, die Verbindungswege, die Straßenbeleuchtungen und die Grünanlagen per "Adlerauge" zu erfassen.

(NGZ)
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