Fußball Absolut sehenswerte Nullnummer in Kapellen

Kapellen · Im Erftstadion fielen gestern keine Tore, trotzdem bot das Oberliga-Duell zwischen dem SCK und Germania Ratingen tollen Fußball

 Wuchtig: Dirk Caspers lieferte ein unauffälliges, aber durchweg solides Debüt im Trikot des Oberligisten SC Kapellen ab. Der Ex-Profi kam auf der linken Außenbahn der Abwehrviererkette zum Einsatz.

Wuchtig: Dirk Caspers lieferte ein unauffälliges, aber durchweg solides Debüt im Trikot des Oberligisten SC Kapellen ab. Der Ex-Profi kam auf der linken Außenbahn der Abwehrviererkette zum Einsatz.

Foto: M. Reuter

So kann's gehen. Da liefern die Oberliga-Fußballer des SC Kapellen dem Tabellenzweiten Germania Ratingen einen tollen Fight, sind in der zweiten Hälfte sogar die bessere Mannschaft und gehen nach dem 0:0 trotzdem unzufrieden vom Platz. "Das war ein tolles Spiel, aber ich bin enttäuscht", brachte Trainer Markus Anfang die Gemütslage auf den berühmten Punkt.

Der rassigen Partie, in der beide Teams über 90 Minuten hinweg ein geradezu atemberaubendes Tempo anschlugen, fehlten eigentlich nur die Tore. Das allerdings hätte der SCK schon in der dritten Minute ändern müssen, als Dalibor Cvetkovic das Gehäuse mit einem Flugkopfball nur knapp verfehlte.

Danach entwickelte sich bis zur Pause ein offener Schlagabtausch mit guten Chancen vor beiden Toren: Für Ratingen traf Seyit Isiklar mit einem Freistoß den Pfosten (22.), zweimal war Keeper Stefan Offermann auf dem Posten (31.). Die mit Abstand größte Einschussgelegenheit verpasste indes SCK-Kapitän Sven Raddatz, der kurz vor der Pause nach rasantem Angriffszug über Ede Ungefug und Robert Niestroj aus kurzer Entfernung patzte.

Der starke Vortrag der Gastgeber war beileibe keine Selbstverständlichkeit, hatte Anfang sein Team doch erneut umbauen müssen: Für Patrick Becker (Zerrung) kam Ex-Profi Dirk Caspers zu seinem Debüt. Er ersetzte auf der linken Außenbahn Stephan Wanneck, der Beckers Posten im Mittelfeld übernahm. Noch im ersten Abschnitt erwischte es auch Robin Kreis. Für ihn rückte Marcel Koch in zentraler Position an die Seite des bärenstarken Cvetkovic.

Auch weil Sükrü Ak auf der rechten Seite der Viererkette defensiv überzeugte, entfachten die spielstarken Gäste nach dem Seitenwechsel trotz aller Mühen nur noch selten wirkliche Torgefahr. Kapellen war in der Folge von zwei guten Mannschaften einfach die bessere, offenbarte dabei aber erneut sein größtes Manko in dieser Saison: die fehlende Qualität im Abschluss. Erst 17 Treffer stehen für die Erftstädter zu Buche. Anfang: "Es sieht so aus, als würden wir unsere Spiele nur verwalten, aber das machen wir ganz und gar nicht. Da lügt die Tabelle."

Alleine der fleißige, im Abschluss aber glücklose Ungefug hätte im zweiten Abschnitt dreimal treffen können, kurz vor Schluss fehlte Robert Niestroj und Benjamin Schütz nach einer Hereingabe von Georgios Madatsidis der Killerinstinkt. Und darum reichte es für den SCK wieder mal nur zu einem Unentschieden — schon das fünfte in Folge. Da verwundert es nicht, dass Anfang den verpassten Möglichkeiten nachtrauerte.

"Wenn einer dieses Spiel gewinnt, dann wir", stellte er trotzig fest: "Man hat nicht gemerkt, wer hier Tabellenzweiter und wer Fünfter war. Wir hatten viel mehr Torchancen und mehr Ballbesitz." Die Bestnote bei den Hausherren verdiente sich Dalibor Cvetkovic mit einem fast fehlerlosen Vortrag in der Innenverteidigung. "Aber abgefallen ist bei uns eigentlich keiner", bilanzierte Anfang.

(NGZ/rl)
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