Leichtathletik 50 Jahre Erftlauf – auf weitere 50 Jahre

Neuss · Die älteste Laufveranstaltung im Rhein-Kreis feierte Geburtstag: Zum 50. Mal fiel der Startschuss für den Neusser Erftlauf. Trotz knapp verpasstem Teilnehmerrekord ein gelungenes Jubiläum – und bestimmt nicht das letzte ...

Über 5000 Meter begaben sich beim Jubiläumslauf der DJK Novesia auf der Ludwig-Wolker-Anlage 345 Läuferinnen und Läufer auf die Strecke.

Über 5000 Meter begaben sich beim Jubiläumslauf der DJK Novesia auf der Ludwig-Wolker-Anlage 345 Läuferinnen und Läufer auf die Strecke.

Foto: Andreas Woitschützke

50 Jahre Erftlauf – das sind 50 Jahre der Herausforderung, mit freiwilligen Organisatoren, Helfern und Streckenposten immer wieder eine großartige Veranstaltung auf die Beine zu stellen. 50 Jahre Zelte aufbauen, abbauen, Strecke markieren und abflattern. Aber auch 50 Jahre glücklicher nationaler und internationaler Siegerinnen und Sieger. 50 Jahre persönlicher Geschichte von Erfolg und Misserfolg, von Freude, von Stolz und unzählige zufriedene Läuferinnen und Läufer, die ins Ziel kommen und uns die Herausforderungen vergessen lassen und ja, uns ebenfalls glücklich machen“, sagte Henri Käsbach, Abteilungsleiter der DJK Novesia nach dem gelungenen 50. Erftlauf. All das hat das Orga-Team um ihn, Uwe Seedorf, Uwe Bünzel, Norbert Ritterbach und viele anderen wieder geschafft.

Die Strecke war pünktlich vorbereitet, dementsprechend pünktlich fiel auch der erste Startschuss für die knapp 60 Bambini, die sich auf die 400-Meter-Runde begaben. Darauf folgten die Läufe der Schülerinnen und Schüler, nach denen das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium zur schnellsten Schule gekürt wurde. „Auch aus Vereinssicht waren die Läufe sehr erfolgreich mit vielen guten Zeiten und Platzierungen auf dem Podest“, sagte Trainer Maximilian Rhine-Gritz. So holte Lisa Schütte in der W11 den ersten Sieg für die Novesia, Mayla Groß lief auf Platz eins der W12. Den Startschuss für die fünf Kilometer gab Bürgermeister Reiner Breuer höchstpersönlich ab – einer der zahlreichen prominenten Gäste auf der Ludwig-Wolker-Anlage. Sportdezernent Matthias Welpmann schnürte selbst die Laufschuhe, auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Sportamtsleiter Uwe Talke sowie die Vorstände des Stadt- und Kreissportverbandes ließen sich das Jubiläum nicht entgehen. Auch zahlreiche ehemalige Starterinnen und Starter waren da, unter anderem Bernd Rangen und Bernd Kofferschläger.

Isabelle Rhine und Maximilian Rhine-Gritz mit Maskottchen Carli.

Isabelle Rhine und Maximilian Rhine-Gritz mit Maskottchen Carli.

Foto: DJK
Der Laufklassiker feiert Jubiläum
11 Bilder

Der Laufklassiker feiert Jubiläum

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Foto: Andreas Woitschützke

Aber zurück zu den aktiven Starterinnen und Startern, denn um die ging es trotz des Jubiläums natürlich in erster Linie. Mit 1028 Meldungen wurde der Rekord von 2017 denkbar knapp verpasst. Über die fünf Kilometer gab es einen Premieren-Sieger: Cayetano Redondo vom Triathlon Team Düsseldorf gewann in 15:23 Minuten und war danach „rundum zufrieden“ mit seiner Leistung und der Veranstaltung. Ihm folgten bekanntere Gesichter aus der Neusser Sportszene: Mika Adam vom Neusser Schwimmverein siegte in der U20 (16:21 Minuten), Jan Vernikov vom LAZ Rhein-Sieg in der U16 (16:25), Richard Wilke (TG Neuss) in der M30 und Ben Odenthal von der Novesia mit neuer Bestzeit von 17:26 Minuten und in Vorbereitung auf die Deutschen Cross-Meisterschaften in der U18.

Das Treppchen der Altersklasse W11: (v.l.) Mara Beede (TK Grevenbroich), Lisa Schütte (DJK Novesia) und Viviane Bebber-Marie (Neusser SV).

Das Treppchen der Altersklasse W11: (v.l.) Mara Beede (TK Grevenbroich), Lisa Schütte (DJK Novesia) und Viviane Bebber-Marie (Neusser SV).

Foto: DJK

Schnellste Frau war mit Abstand Sonja Vernikov, die nach 17:35 Minuten die Ziellinie überquerte. „Wir kommen seit einigen Jahren immer mit der ganzen Familie“, erzählte sie. „Es ist eine schnelle Strecke, die viel Spaß macht und immer eine runde Veranstaltung – wir kommen auch die nächsten Jahre gerne wieder.“ Zweitschnellste Frau war Emelie Jülich (Pulheimer SC, U20) in 20:06 Minuten, Platz drei ging an Felia Gerdes (DJK Novesia, U16): „Ein Lauf rund um die eigene Sportanlage ist besonders cool“, sagte sie. „Und über den dritten Platz im Gesamteinlauf freue ich mich riesig.“

Die 15-Kilometer-Läuferinnen und -Läufer kamen dann in den Genuss des Erftlauf-Wetters und wurden ordentlich nass. „Bei dem Regen war die Strecke durch den Wald ganz schön anspruchsvoll“, sagte Lisa Kerp vom „Team flott“, die bei ihrem ersten Erftlauf-Start direkt den Sieg holte (57:05). Zweitschnellste Frau wurde Luisa Christa von der TG Neuss, Platz drei ging an Rebecca Bein. Bei den Männern war es bis zum Ende spannend: Letztendlich setzte sich Hagen Bierlich vom FC Straberg knapp gegen Andras Wundersee in 50:55 Minuten durch – drei Sekunden trennten die beiden. Imad Annaji (TG Neuss) folgte als Dritter.

Moderator Klaus Gaspers sorgte für Stimmung im Stadion, unterstützt von der extra erstellten „Erftlauf-Playlist“ und der Sambaband, die wetterbedingt zwar nicht auf der Strecke im Wald musizierte, dafür aber überdacht im Stadion alle Teilnehmenden ins Ziel pushte. Und ins Ziel kommen lohnte sich in diesem Jahr besonders: Alle Finisher bekamen eine Medaille, die zur Freude der Veranstaltenden gerade noch rechtzeitig geliefert und in einer Extra-Schicht von den Freiwilligen beklebt wurden. „Die kamen bei Groß und Klein gleichermaßen gut an. Schlechtes Wetter, beste Stimmung – so muss das sein“, sagte Uwe Bünzel.

Und natürlich wurde das Jubiläum auch außerhalb des Sportplatzes noch gefeiert: Viele Helferinnen und Helfer und Vereinsmitglieder, aktiv wie ehemalig, trafen sich in der Mensa des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums zum gemütlichen Ausklang, Schlemmen und Tanzen. Inklusive Showeinlagen einer Tanzgruppe der Jugendkunstschule Grevenbroich und der Wambosi, einer Afrikanischen Gruppe von Tänzern, Trommlern und Akrobaten. „Aufbau, Abbau, die gesamte Veranstaltung und Organisation haben reibungslos geklappt – dieser Einsatz und Zusammenhalt im Verein sind der Grund, dass der Erftlauf als nicht-kommerzielle Veranstaltung ein halbes Jahrhundert erleben durfte“, sagte Uwe Seedorf. „Wir haben wieder viel positives Feedback bekommen. Damit ist doch ganz klar: Es wird auch einen 51. Erftlauf geben.“

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