Handball Vikings verlieren in Schlussphase den Kopf

Neuss · Handball-Drittligist verspielt bei der 24:25-Niederlage in Leichlingen einen Fünf-Tore-Vorsprung.

Einen Fünf-Tore-Vorsprung noch verspielt und am Ende mit leeren Händen die Platte verlassen: Nach zuletzt zwei Siegen in Serie verloren die Handballer der Rhein Vikings in der 3. Liga Nord-West das Derby beim Leichlinger TV mit 24:25 (13:10). Den Blütenstädtern gelang damit mit einem Kraftakt in der Schlussphase noch die Revanche für die 30:31-Niederlage im Hinspiel in der Hammfeldhalle.

Nach den Niederlagen in Ahlen (29:33) und in Minden (20:25) war es bereits die dritte Pleite gegen ein Team aus dem Tabellenkeller. „Das nervt mittlerweile“, sagte Vikings-Coach Jörg Bohrmann nach der Partie. Der Trainer haderte insbesondere mit dem Auftreten seiner Mannschaft in der Schlussphase: „Da haben wir unerklärliche Fehler gemacht.“ Seine Schützlinge hätten „schlechte Entscheidungen in Überzahl“ getroffen und am Ende „ohne Kopf und ohne Druck“ agiert: „Das war ganz schwach.“

Dabei sah es lange Zeit nach dem zweiten Vikings-Erfolg über Leichlingen in dieser Saison aus. Bis zur 56. Minute hatten die Neusser stets die Nase vorne. Zur Pause lagen die Gäste mit drei Treffern vorne, bauten den Vorsprung nach dem Seitenwechsel beim 16:11 (35.) gar erstmals auf fünf Treffer aus. Dem LTV gelang beim 18:18 erstmals wieder der Ausgleich (44.). Das Spiel drohte zu kippen. Bohrmann reagierte mit einer Auszeit, redete seinem Team ins Gewissen. Scheinbar mit Erfolg. Beim 20:18 (48.), 21:19 (50.) und 22:20 (51.) lagen die Wikinger nochmals jeweils mit zwei Treffern vorne.

Leichlingen kämpfte sich jedoch erneut auf 23:23 heran (57.). David Denert und Paul Skorupa erhielten in der Folge jeweils Zwei-Minuten-Strafen. In doppelter Unterzahl gerieten die Neusser beim 23:24 erstmals in Rückstand (58.). „Das Vier gegen Sechs lösen wir aber eigentlich ordentlich, deswegen sind wir nicht auf die Verliererstraße geraten“, stellte Bohrmann fest. Sven Eberlein gelang in einfacher Unterzahl der Ausgleich (59.), doch im Gegenzug ging Leichlingen erneut in Führung. 21 Sekunden vor dem Spielende nahm der Vikings-Coach noch eine Auszeit, brachte einen siebten Feldspieler in der Hoffnung auf den abermaligen Ausgleich. „Wir haben den Ball dann aber frei vor dem Tor liegen lassen“, ärgerte sich der Trainer. Ein Lob sprach er für seinen Keeper Mathias Broy aus: „Er war sehr gut aufgelegt und hat uns mit seinen Paraden im Spiel gehalten.“

Rhein Vikings: Savonis, Broy - Gipperich, Aust 2, Görgen 2, Schön, Skorupa 1, Weis 4, Becher 4/1, Handschke 2, Schlichting 3, Denert 2/1, Eberlein 3, Ingenpass 1.

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