Jüchen 200 Einsätze für die Feuerwehr
Jüchen · Eine rätselhafte Serie von Brandstiftung, mehrere in Flammen stehende Gebäude und die Rettung einer in Not geratenen Katze aus acht Metern Höhe: Für die Feuerwehr Jüchen gab es 2011 jede Menge zu tun. Eine Jahresbilanz.
Die Eingewöhnungsphase hat Heinz-Dieter Abels so gut wie hinter sich. Seit knapp einem Monat ist der 33-Jährige offiziell neuer Leiter der Freiwilligen Feuerwehr in Jüchen — und zieht zum Jahresende auf Anfrage der NGZ schon Bilanz über die Einsätze der Brandbekämpfer. Rund 200 waren es in diesem Jahr, oft ging es vergleichsweise glimpflich aus. Doch es gab auch die schweren Fälle, bei denen gegen dichten Rauch und wütende Flammen gekämpft werden musste. Und es gab einen Einsatz, bei dem die Einsatzkräfte eine Katze aus höchster Not retteten — und noch immer rätseln, wie sich das Tier in diese Lage hatte bringen können.
Der Notruf war Anfang Februar um 0.48 Uhr eingegangen. Die Wehr, die damals noch unter Leitung von Abels' Vorgänger Mario Heitbrink stand, wurde zu einem Bauernhof gerufen. Dort hatte sich eine Katze ein hübsches Plätzchen in der Giebelwand ausgesucht — in acht Metern Höhe. Das Problem: Das Tier war verängstigt, weil es zwar dort hinauf geklettert war, aber keinen Weg mehr hinunter fand. "Es war überhaupt erstaunlich, wie die Katze dorthin gelangen konnte", sagt Abels. Mit Hilfe von Leitern holten die Feuerwehrleute das Tier wieder hinunter.
Das ist einer der Einsätze, über den die Feuerwehrleute abends auch gerne mal gut gelaunt bei einem Bier sprechen. Doch es gab auch die Schattenseiten — jene Notrufe, bei denen es um Leben und Tod ging. Den ersten davon gab es in diesem Jahr keine drei Wochen nach der Tierrettung. "Bei einem Feuer in einer Schreinerei erlitt ein Mann schwere Brandverletzungen", sagt Abels. Im März brannten zwei Räume im Keller eines Mehrfamilienhauses in Hochneukirch. Im April gab es fünf Rauchgasverletzte bei einem Wohnungsbrand in Jüchen. Im August folgte eine Reihe rätselhafter Brände. "In Aldenhoven und Stessen hatten wir eine Serie von Brandstiftungen. Fast alle zwei Tage hat dort kurz nach Mitternacht Gestrüpp gebrannt", sagt Abels. "Man konnte fast die Uhr danach stellen — bis die Serie dann zum Glück abrupt endete." — Den schwersten Einsatz gab es allerdings im November bei einem Scheunenbrand in Gierath, bei dem ein 63-Jähriger schwere Brandverletzungen erlitt. Die Feuerwehr war stundenlang in Einsatz.
Für das kommende Jahr möchte Heinz-Dieter Abels weitere Mitglieder werben. "Mit 150 Aktiven sind wir gut aufgestellt. Aber in den kommenden Jahren wechseln viele Ältere in die Ehrenabteilung. Daher müssen wir die Jugend stärken."