Handball Bayer wird vom Tabellenführer überrollt

Dormagen · 2. Handball-Bundesliga: Ersatzgeschwächte Dormagener kassieren beim HSC Coburg 21:37-Niederlage.

So hatte sich der TSV Bayer Dormagen seine bislang weiteste Auswärtsfahrt nach dem Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga nicht unbedingt vorgestellt: 20 Minuten hielt der Neuling vor 1852 Zuschauern in der Coburg-Arena mit, dann wurden die ersatzgeschwächten Gäste vom alten und neuen Tabellenführer HSC Coburg regelrecht überrollt. Der ist nach dem 37:21 (Halbzeit 20:13) und der gleichzeitigen 25:29-Niederlage des TuS Ferndorf in Balingen als einziger nach fünf Spieltagen im Bundesliga-Unterhaus noch ohne Niederlage.

20 Minuten machten die Dormagener mit ihrer offensiven Deckung den Coburgern das Leben schwer, hielten bis zum 10:12 die Partie offen. Dann brach das Unheil blitzschnell über sie herein. Dafür kamen zwei Faktoren zusammen: Die Hausherren erhöhten das Tempo. Und den Bayer-Handballern, die aufgrund ihrer zahlreichen Ausfälle sogar Co-Trainer Peer Pütz als Spieler auf den Spielbericht hatten eintragen lassen, schwanden die Kräfte. Ohnehin mit nur vier Rückraumspielern (und ohne Linkshänder) angereist, hatte Ian Hüter überdies (ebenso wie Linkshänder Joshua Reuland) mit den Folgen einer Erkältung zu kämpfen.

So häuften sich technische Fehler und Fehlwürfe gegen die massiv stehende Coburger Deckung, was der Tabellenführer nutzte, um die Begegnung in den zehn Minuten bis zur Pause (20:13) praktisch zu entscheiden. Zumal auf der anderen Seite Torhüter Gergö Rozsavölgyi keinen Zugriff auf die Partie bekam, so dass er zeitweise seinen Platz für Mathias Broy räumen musste. Im zweiten Durchgang brachen dann alle Dämme, beim 25:15 (39.) hatten die Hausherren erstmals eine Zehn-Tore-Führung herausgeworfen. Die bauten sie schließlich auf den 37:21-Endstand aus und brockten den Dormagener damit die schlechteste Tordifferenz aller 20 Zweitligisten (-25 aus fünf Spielen) ein.

„Letztlich ist die Niederlage etwas zu hoch ausgefallen,“ stufte Trainer Ulli Kriebel die erste richtige „Klatsche“ dieser Saison ein, „die Mannschaft hat solange gut mitgehalten, wie die volle Kraft vorhanden war. Angesichts unserer Personaldecke war das aber nicht über die gesamte Spielzeit möglich gegen einen Gegner, der auf allen Positionen über Alternativen verfügte.“ Alleine 17 Mal scheiterten die Dormagen am Coburger Torhütergespann Jan Kulhanek (7 Paraden) und Konstantin Poltrum )10). „Er war die zweite Halbzeit fast unüberwindbar,“ lobte Christoph Neuhold, mit acht Treffern bester Werfer der Hausherren, seinen Schlussmann. Bedenklich: Alleine zehn Fehlwürfe gingen auf das Konto von Lukas Stutzke, der schon in den Vorwoche beim 25:22 über Wilhelmshaven deren acht auf seinem Konto hatte. Aus 13 Versuchen traf der Junioren-Nationalspieler nur drei Mal, die restlichen Treffer steuerten Benjamin Richter (6/3), Joshua Reuland (5), Tim Wieling (3/2), Patrick Hüter (2), Nico Pyszora und Carl Löfström (je 1) bei.

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