Handball Dusko Bilanovic will sich „nicht verstecken“

Dormagen · Der neue Trainer des TSV Bayer Dormagen startet am Samstag gegen EHV Aue die „Mission Klassenerhalt“ in der 2. Handball-Bundesliga.

 „Verstärkung“ für die Dormagener Abwehr: Heider Thomas (links neben Lukas Stutzke) steht zwar seit Juli beim TSV Bayer unter Vertrag, gibt aber heute Abend gegen den EHV Aue sein Debüt in einem Meisterschaftsspiel.   Foto: Zaunbrecher

„Verstärkung“ für die Dormagener Abwehr: Heider Thomas (links neben Lukas Stutzke) steht zwar seit Juli beim TSV Bayer unter Vertrag, gibt aber heute Abend gegen den EHV Aue sein Debüt in einem Meisterschaftsspiel. Foto: Zaunbrecher

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Dusko Bilanovic ist das, was man einen „Typ“ nennt. Der 47-Jährige, in Belgrad geboren, seit einem Vierteljahrhundert in Deutschland lebend und im Besitz eines deutschen Passes, ist um gute Sprüche nicht verlegen. „Was nützt es, wenn die Spieler rennen wie die Antilopen und dabei den Ball vergessen? Ohne Ball kannst du keine Tore erzielen,“ lautet einer davon.

Ein Sprücheklopfer ist der neue Mann auf der Bank des TSV Bayer Dormagen aber nicht, eher ein akribischer Arbeiter. Deshalb hat sich Bilanovic schon lange, bevor seine vorzeitige Verpflichtung feststand, mit den Spielen seines neuen Arbeitgebers beschäftigt. Auch mit dem am zweiten Spieltag der 2. Handball-Bundesliga, das der TSV Bayer mit 27:32 beim EHV Aue verlor. „Unnötig“, sagt Bilanovic, „da haben die Jungs viel zu viele technische Fehler gemacht.“

Die möchte er im Rückspiel, das am heutigen Samstagabend um 19.30 Uhr im Bayer-Sportcenter angepfiffen wird, tunlichst vermeiden. „Wir brauchen Sicherheit,“ sagt der neue Trainer. Die, das steht für ihn fest, kann nur über die Deckungsleistung kommen. „Gerade gegen eine abwehrstarke Mannschaft wie Aue ist die eigene Abwehr der Schlüssel zum Erfolg,“ sagt Bilanovic. Für die Bayer-Handballer, die mit 575 Gegentoren in 20 Spielen (im Schnitt 28,75) nicht gerade zu den defensivstarken Teams gehören – mehr Treffer haben nur TV Emsdetten (612), Wilhelmshavener HV (600), TuSEM Essen (590) und der EHV Aue (582) kassiert – bedeutet das eine neue Erfahrung. Denn Bilanovic will keinen „Harakiri-Handball“ sehen, sondern setzt auf eine grundsolide 6:0-Formation, „in der kein Spieler allein gelassen wird, weil immer ein Nebenmann da ist.“

Zugute kommt ihm bei dieser taktischen Ausrichtung ein „Neuzugang“, der keiner ist: Heider Thomas, im Sommer mit hohen Erwartungen vom Liga-Konkurrenten HC Rhein Vikings verpflichtet, gibt gegen Aue sein Debüt in einem Meisterschaftsspiel. Der Hüne, 202 Zentimeter groß und 110 Kilo schwer, stolperte in der Hinrunde von einer Verletzung in die nächste. Jetzt soll der gerade 30 Jahre alt gewordene Rechtsreferendar dem Dormagener Spiel allein schon körperlich neue Qualität verleihen, nicht nur defensiv, sondern auch im Angriff.

Da setzt Bilanovic darauf, dass Spieler wie er, aber auch die kaum kleineren Daniel Eggert (1,99 Meter), Ian Hüter (1,96) und Lukas Stutzke (1,95) auch mal aus der Distanz werfen „statt sich immer im Spiel eins gegen eins aufzureiben“ – was oftmals zu der oben beschriebenen Vielzahl an technischen Fehlern führt. Die abzustellen hat sich auch sein Gegenüber Stephan Swat zum Ziel gesetzt: „Wir dürfen uns nicht so viele Fehlwürfe leisten,“ sagt der EHV-Trainer. Sein Manager Rüdiger Jurke hat die beiden ersten Aufgaben des Jahres zu Schlüsselspielen erklärt: „Der Auftakt ist sehr wichtig. Wir spielen jetzt am Samstag auswärts gegen den TSV Bayer Dormagen und dann eine Woche später zuhause gegen den Wilhelmshavener HV. Wenn wir dort zweimal siegen würden, das wäre ein Meilenstein.

Bilanovic weiß, dass heute Abend viel von ihm und seinen Schützlingen erwartet wird: „Wir dürfen zu Hause nicht mehr so viele Spiele abgeben, das ist auch wichtig für die Fans.“ Schließlich haben die Dormagener in ihrem Sportcenter erst drei von neun Partien gewonnen. Von einem Heimkomplex will der neue Trainer in des nichts wissen: „Natürlich ist der Auftakt schwierig, aber wir spielen zu Hause und brauchen uns da nicht zu verstecken.“

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