Handball HSC Coburg will das Dutzend vollmachen

Dormagen · Wahrscheinlich gibt es kein Spiel in dieser Saison, in das der TSV Bayer Dormagen mit weniger Druck gehen kann als das am heutigen Freitagabend. Denn alles andere als eine Niederlage beim HSC Coburg wäre eine „große Überraschung“, sagt selbst Trainer Dusko Bilanovic.

Schließlich sind die Gastgeber  nicht nur Tabellenführer, sie sind auch das heimstärkste Team der 2. Handball-Bundesliga. Elf Siege in elf Spielen lautet ihre makellose Bilanz in der von durchschnittlich 2456 Zuschauern besuchten HUK-Coburg-Arena. Dort am heutigen Freitagabend – Anwurf durch die aus Kaarst (!) anreisenden Erstliga-Schiedsrichter Christian und Fabian vom Dorff ist um 20 Uhr – das Dutzend voll zu machen, bezeichnet Trainer Jan Gorr als „ein verlockendes Ziel.“ Allerdings warnt er auch davor, die Dormagener auf die leichte Schulter zu nehmen: „Sie sind vermutlich eines der flottesten Teams der Liga,“ sagt er mit Blick auf den Tempo-Handball Marke Bayer.

Dass der zuletzt etwas ins Stocken geraten ist – in den jüngsten vier Spielen erzielte der TSV 97 Tore, im Schnitt 24,2 pro Partie, in den vorauf gegangenen waren es 29,1 – hatte auch mit der personellen Ausstattung in Bilanovics Kader zu tun. Die hat sich mit Blick auf Freitagabend nicht verbessert, im Gegenteil.

Zu den wegen Verletzung fehlenden Julian Köster, Eloy Morante Maldonado, Heider Thomas und den am Mittwoch erfolgreich operierten Pascal Noll gesellt sich jetzt auch noch der erkrankte Sven Bartmann hinzu. „Janis Boieck hat gegen Emsdetten eine sehr gute Leistung gezeigt, ich hoffe, dass er in der Lage ist, das in Coburg zu bestätigen,“ sagt Bilanovic mit Blick auf den 21-Jährigen, der noch auf der Suche nach einem neuen Verein ist. Als „backup“ wird Cornelius Dahmen aus der Zweitvertretung die Reise mitmachen, die erst am Freitagmittag am heimischen Höhenberg startet.

Den Männern auf der Linie misst Bilanovic große Bedeutung bei: „Coburg gewinnt seine Spiele, weil sie eine konstant gute Torhüterleistung haben,“ sagt er über das Duo Jan Kulhanek (38) und Konstantin Poltrum (26). Und schlussfolgert daraus: „Eine Überraschung können wir nur schaffen, wenn wir selbst eine sehr gute Torhüterleistung haben.“ Denn unverwundbar ist der Tabellenführer nicht. Im letzten Heimspiel gegen den TV Hüttenberg sorgte Andreas Schröder mit seinem Treffer zum 27:26 erst drei Sekunden vor dem Schlusspfiff dafür, dass der Heimnimbus gewahrt blieb. „Das zeigt, dass jede Begegnung anspruchsvoll ist,“ sagt Jan Gorr.

Im Hinspiel brachten die Coburger dem TSV mit ihrem 36:29-Sieg die erste und bisher deutlichste Heimniederlage der Saison (von inzwischen drei) bei. „Da haben wir gut angefangen, Coburg dann aber mit unseren technischen Fehlern ins Spiel gebracht,“ erinnert sich Bilanovic an die Partie, in der seine Schützlinge nach achteinhalb Minuten mit 6:2 führten und Gorr zu einer frühen Auszeit zwangen. Damit ist am Freitag kaum zu rechnen.

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