Fußball 100 Prozent sind VdS nicht genug

Nievenheim · Oberliga: Um in Fischeln zu bestehen, benötigt Nievenheim eine außergewöhnliche Leistung.

Obwohl der Fußball-Oberligist VdS Nievenheim immer noch auf einem Nichtabstiegsplatz steht, gibt es außerhalb des mit mehr als 9000 Einwohnern größten Dormagener Stadtteils kaum noch jemand, der dem Neuling den Klassenverbleib wirklich zutraut. Das allerdings stört Trainer Marko Niestroj, der mit seinem Team morgen (Anpfiff 15 Uhr) auf dem Rasenplatz an der Kölner Straße beim Mitaufsteiger VfR Fischeln zu Gast ist, gar nicht. Er ist auch nach zuletzt fünf happigen Niederlagen in Folge immer noch "felsenfest davon überzeugt, dass wir unsere Punkte schon noch holen werden".

Natürlich lassen ihn die vielen vergeblichen Anläufe seit dem letzten Sieg am 7. Dezember (2:1 gegen Baumberg) mit 2:19 Toren (!) nicht kalt, doch mahnt er zur Besonnenheit: "Wir wussten von Anfang an, dass es schwer wird. Und wir haben gerade mal drei Punkte weniger geholt als zum gleichen Zeitpunkt in der Hinrunde." Diese einigermaßen tröstliche Tatsache hindert ihn jedoch nicht daran, den unübersehbaren Defiziten im Training zu Leibe zu rücken. "Mit gefällt nicht, wie wir gegen den Ball arbeiten", sagt er. Weil der Gegner im Mittelfeld zu wenig Druck bekommt, kann er die dann überforderten Abwehrspieler des VdS mit genauen Anspielen in die Schnittstellen in arge Verlegenheit bringen. In der Offensive gelingt dies den Nievenheimern viel zu selten, falsche Entscheidungen und ein fehlerhaftes Passspiel ersticken die meisten Bemühungen bereits im Keim. Mangelhaftes Zweikampfverhalten führt außerdem dazu, dass sich der Neuling selbst in Überzahlsituationen einfache Tore fängt. Dass die Rückrunde bislang ein einziger Fehlschlag ist, ist für Niestroj freilich vor allem das Ergebnis der von verletzungsbedingten Ausfällen geprägten Wintervorbereitung. Es hapert schlichtweg an der auf diesem Niveau unerlässlichen Fitness. Trotzdem fordert der Coach, der morgen schon wieder auf den gerade erst ins Team zurückgekehrten Kapitän Kai Pelzer verzichten muss (fünfte Gelbe Karte), gegen Fischeln: "100 Prozent reichen nicht - ich will 110 Prozent sehen. Wir müssen unsere Probleme im Kollektiv lösen."

Wie das aussehen könnte, zeigte ihm das nur knapp mit 0:1 verlorene Hinspiel. "Da haben wir kämpferisch eine super Leistung abgeliefert." Fatalerweise haben die Gastgeber ihre Durststrecke (fünf sieglose Partien in Folge) am vergangenen Sonntag mit dem 2:1-Erfolg über Duisburg II beendet. Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Krefelder ist der feingliedrige Kevin Breuer. "Ein Riesenfußballer", sagt Niestroj, "der hat das Zeug für die Regionalliga".

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort