Rhein-Kreis Neuss SPD drängt auf Posten im Landesvorstand

Rhein-Kreis Neuss · Genossen im Rhein-Kreis nominieren Arno Jansen. Designierter Landesvorsitzender stellt Reform-Agenda in Neuss vor.

 Daniel Rinkert, der SPD-Vorsitzende im Rhein-Kreis (r.), machte für den Personalvorschlag auch beim designierten Landesvorsitzenden Sebastian Hartmann Werbung, als dieser mit Generalsekretärin Nadja Lüders in Neuss vor.

Daniel Rinkert, der SPD-Vorsitzende im Rhein-Kreis (r.), machte für den Personalvorschlag auch beim designierten Landesvorsitzenden Sebastian Hartmann Werbung, als dieser mit Generalsekretärin Nadja Lüders in Neuss vor.

Foto: SPD

Die SPD im Unterbezirk ringt um Einfluss auf und Anschluss an die Landespolitik. Denn weil die Genossen im Rhein-Kreis derzeit weder einen Landtags- noch einen Bundestagsabgeordneten stellen, ist ihr Kreisverband im Moment ziemlich abgehängt. Da kommt der Landesparteitag am 23. Juni in Bochum wie gerufen, denn dort wird ein neuer Landesvorstand gewählt. Und die Genossen an Rhein und Erft ziehen derzeit kräftig an den Strippen, damit diesem Gremium künftig der Neusser Arno Jansen als Beisitzer angehört.

Heute Abend fällt dazu eine Vorentscheidung. Denn angeführt von der Landtagsabgeordneten Britta Altenkamp tagt der 21-köpfige Regionalvorstand in Düsseldorf, um sich auf eine gemeinsame Kandidatenliste für die Region Niederrhein zu einigen. Das Problem dabei: Für vier Beisitzerpositionen, für die der mitgliederstarke Regionalverband männliche Kandidaten benennen kann, gibt es sechs Bewerber. Bei den vier Beisitzerstellen für Frauen ist die Konkurrenz im quotierten Vorstand nicht so groß.

Daniel Rinkert, SPD-Vorsitzender im Rhein-Kreis, gehört als stimmberechtigtes Mitglied diesem Regionalvorstand an. Er rührt seit Tagen für den Juristen Jansen die Werbetrommel. Jansen, so begründet Rinkert das Votum des Kreisvorstandes, ist stellvertretender Kreisvorsitzender und in diesem Gremium schon jetzt derjenige, der ein Auge auf die Landespolitik haben soll, sagt er über den 44-Jährigen, der im Vorjahr in Neuss - allerdings erfolglos - für den Landtag kandidiert hatte. "Wir brauchen jemanden, der auch im Kreis eine gewisse Stellung hat", sagt Rinkert.

Vom Personalvorschlag der Kreis-SPD hat Rinkert auch schon Sebastian Hartmann MdB zu überzeugen versucht, den designierten neuen Vorsitzenden der Landes-SPD. Der war vor einigen Tagen gemeinsam mit Nadja Lüders, der designierten Generalsekretärin, in Neuss, wo er in der Trafostation an der Deutschen Straße den Genossen im Rhein-Kreis seine Ideen zu einer Neuaufstellung der SPD an Rhein und Ruhr vorstellte. Bei dieser Gelegenheit wurde auch ein "Plan B" für den Fall angesprochen, dass Jansen heute durchfällt. Angeblich kann sich Hartmann vorstellen aus Kreisen, die keine Mandatsträger in Bund oder Land entsenden, Repräsentanten zum Vorstand als nicht stimmberechtigtes Mitglied zu kooptieren.

In der Tat ist die Konkurrenz für Jansen nicht ohne. Felix Heinrichs, SPD-Fraktionsvorsitzender im Mönchengladbacher Stadtrat, will nach Altenkamps Angaben die Nachfolge von Hans-Willi Körfges aus Mönchengladbach antreten. Aus Oberhausen kommt Apostolos Tsalastras, der ebenso erneut kandidieren will wie Andreas Rimkus MdB aus Düsseldorf, der sich, so Altenkamp, besonders um regionale Verkehrs- und Infrastrukturprojekte kümmert. Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach wird ferner genannt, aber auch Andreas Bialas, Landtagsabgeordneter aus Wuppertal. Der allerdings kann nicht darauf setzen, dass wegen einer Terminkollision seine Parteifreunde aus dem Oberbergischen heute sehr zahlreich sind. Für Arno Jansen kann das nicht schlecht sein.

(-nau)
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