Kreisausschuss im Rhein-Kreis Neuss CDU rückt von Idee einer Kreiswohnungs-GmbH ab

Rhein-Kreis · Die Kreisverwaltung muss bis spätestens zum 26. Juni 2019 ein Konzept zur „Förderung des sozialen und bezahlbaren Wohnraums im Rhein-Kreis“ vorlegen. Diese Frist setzte der Kreisausschuss am Mittwoch auf Antrag der Fraktion UWG / Die Aktive einstimmig.

Carsten Thiel von der UWG will damit einen Prozess beschleunigen, den seine Fraktion bereits vor einem Jahr angestoßen hatte – allein, es fehlt die konkrete Umsetzung. Absichtserklärungen, Diskussionen und das Einstellen von drei Millionen Euro als Eigenkapital in den Haushalt 2019/20 reiche nicht aus.

Im Ziel sind sich alle politischen Kräfte im Kreisausschuss einig: Es muss mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Der Grund: Bis 2030 sollen 21.000 Wohnungen fehlen. Im Klartext: Um diesen Bedarf zu decken, müsste kreisweit eine neue Stadt in Größe von Kaarst gebaut werden. Auch beim Wie nähern sich die Fraktionen immer mehr einer gemeinsamen Linie an.

Mit der Forderung nach einer Kreiswohnungsbaugesellschaft hatte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) die Diskussion angezettelt. Zu dieser Gründung wird es letztlich wohl nicht kommen, da der Kreis über keine Baugrundstücke verfügt und der Aufbau einer Gesellschaft zu lange dauern würde. Vor diesem Hintergrund rückt auch die CDU von der Maximalforderung des Landrats ab. Es müsse „nicht zwingend“ die GmbH sein, gab deren Vorsitzender Dieter Welsink am Mittwoch zu Protokoll. Letztlich wird es wohl ein Wohnungs(bau)koordinator mit Schreibtisch im Kreishaus werden. Zudem wird geprüft, inwieweit bestehende Wohnungsbaugesellschaften, wie der städtische Neusser Bauverein, mit ihrer Kompetenz auch außerhalb der Stadtgrenzen für die Kommunen im Kreisgebiet tätig werden können. Oppositionsführer Rainer Thiel (SPD) gab die städtebauliche Richtung vor: Mehrgeschossig werde gebaut werden müssen und auch „Verdichtung“ sei unausweichlich. Sein Fraktionskollege Udo Bartsch fordert, der Kreis müsse mehr Druck auf die kreisangehörigen Städte und Gemeinden machen, für längst ausgewiesene Flächen endlich schneller Baurecht zu schaffen.

(lue-)
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