Rhein-Kreis Neuss Senioren-Union im Kreis streitet über "Kinderlärm"

Rhein-Kreis Neuss · Im Rhein-Kreis ist ein parteiinternen Streit in der Senioren-CDU über das Thema Kinderlärm entbrannt.

Gestern meldete sich die Kreisvorsitzende der Senioren-Union, Ursel Meis, zu Wort. Sie stellte sich hinter die Äußerungen des stellvertretenden Bundesvorsitzenden Leonard Kuckart, der Kindergeschrei gleichsetzte mit dem Hämmern von Pressluftbohrern. Meis: "Was ist nicht in Ordnung, wenn ältere Menschen eine Mittagsruhe und Abendruhe erwarten? Kinderlärm ist Zukunftsmusik, an dieser Feststellung ist nicht zu rütteln. Das bedeutet aber nicht, dass ein Miteinander der Generationen keine gegenseitige Rücksichtnahme verlangt."

Mit ihren Äußerungen trifft die Kreisvorsitzende offenbar nicht die Meinung aller CDU-Senioren. So widerspricht Johannes Fröhlings von der Kaarster Senioren-CDU: "Wir sind völlig anderer Auffassung und teilen vielmehr die Haltung der JU Kaarst, die die Äußerungen von Kuckart verurteilt."

Die Neusser Junge Union reagiert mit "großem Unverständnis", so Thomas Kaumanns. "Kinderlärm gehört nicht verboten, sondern zum Leben dazu." Meis sagte auch: "Die Älteren sind mit einem selbstverständlichen Zeitrahmen aufgewachsen. Da gab es eine Mittagsruhe von 13 bis 15 Uhr sowie von 20 bzw. eingeschränkt von 22 bis 7 Uhr die Nachtruhe.

Diese Zeiten bedurften gar keiner Diskussion. Noch in den Sechziger-Jahren war es üblich, dass Kinder bis ins Grundschulalter eine Mittagsruhe hatten, Schulkinder gingen spätestens gegen 20 Uhr ins Bett. Die Einhaltung der Ruhezeiten war damals zu Gunsten der Kinder, und es gab keinerlei Diskussionen, da die .Alten' sich in diesem Rahmen ebenfalls gut aufgehoben fühlten."

(NGZ)
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