Rhein-Kreis Neuss Eigentlich sollte es direkt nach "Spamalot" gehen. Aber, so schient es, das klappt nur über den Umweg Lindenstraße oder den Marienhof - jedenfalls den Sitznachbarn nach zu urteilen.

Die Deutschland-Premiere des zu Recht mit vielen Vorschusslorbeeren bedachten Musicals "Spamalot" im Kölner Musical Dome hatte nämlich Dutzende von Darstellern angelockt, die ansonsten ihr Dasein als "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" erleben, an "Verbotener Liebe" leiden, manchmal "Genial daneben" liegen oder nur "Unter uns" sein wollen, und dann womöglich auf der "Lindenstraße" doch noch "Alarm für Cobra 11" geben.

Mehrere Seiten umfasste die Liste der Ehrengäste, allerdings mit Promi-Faktor von sehr unterschiedlicher Strahlkraft. Ein Kölner Bezirksbürgermeister konnte sicher nicht mit BAP-Sänger Wolfgang Niedecken oder den Ex-Commissario Brunetti Joachim Król mithalten und teilte vermutlich noch nicht einmal das Schicksal so vieler anderer, deren Gesicht einem wenigstens irgendwie bekannt vorkam, auch wenn der Name partout nicht einfallen wollte.

Und so mancher profitierte schlicht von seiner Begleitung - wie die junge Frau am Arm von Hugo Egon Balder, bei deren gemeinsamen Auftauchen im Foyer des Dome fast eine Keilerei unter den Fotografen ausbrach.

Vielleicht lässt sich der Promi-Rang ja an der Sitzordnung ablesen? Wer ganz vorne platziert war wie Markus Maria Profitlich oder Oliver Kalkofe steht auch ganz oben im Ranking? Lieber nicht. Sonst könnte sich Marie-Luise Marjan alias Mutter Beimer noch im Nachhinein bestätigt sehen, weil sie zwar in der dritten Reihe, aber rechts außen platziert worden war, und darob etwas spitz feststellte: "Der Herr Schautzer sitzt in der Mitte."

Wie auch Comedian Mirja Boes, zwar etwas hinter Herrn Schautzer, aber dafür auf einem ganz besonderen Platz. Sie saß nämlich förmlich auf dem Goldenen Gral, den die Ritter der Kokosnuss um König Arthur suchten, und sollte später für diesen Dienst mit einer Urkunde und einem Polaroid-Foto auf der Bühne belohnt werden ...

Doch wer auch zu Beginn der rund dreistündigen Vorstellung darauf geschielt haben mochte, ob er mindestens so gut untergebracht war wie der Kollege - am Ende waren sich alle gleich, wippten und klatschten vor lauter Begeisterung für dieses flott gemachte und schräge Musical und sangen aus voller Kraft das bekannte "Always look on the bright Side of Life". Entsprechend locker war die Stimmung auf der After-Show-Party, zu der sich die rund 1700 Ehrengäste dann ins Foyer drängten und einmal mehr nach dem Motto "Sehen und gesehen werden" sich zum Stehrumchen trafen.