Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: "Mein Vater ist Schütze durch und durch", sagt der Bruderschaftsprinz, der die Gesamtschule an der Erft und anschließend das Berufsbildungszentrum Dormagen besucht hat. Beruflich hat sich Kevin Hoppe neu orientiert: Nachdem er festgestellt hatte, dass die Ausbildung zum chemisch-technischen Assistenten nicht das Richtige für ihn ist, jobbte er ein Jahr lang in einem Fast Food-Restaurant und begann jetzt im August dort eine Lehre zum Systemgastronomen.

Fußball gehört zwar auch zu seinen Hobbys, aber das Schützenwesen steht mit großem Abstand auf Platz eins: "Ich freue mich schon das ganze Jahr über aufs Schützenfest", gibt der 21-Jährige zu, der sich im Jungschützenvorstand als stellvertretender Schriftführer engagiert. Der Kirmesmontag ist sein Tag, dann steht er im Mittelpunkt — wenn auch nicht allein: Da er derzeit keine Freundin hat, hat sich Thea Trautner bereiterklärt, in die Rolle der Bruderschaftsprinzessin zu schlüpfen. Obwohl sie zwei Jahre jünger ist als Kevin, kennt sie ihn bereits seit ihrer frühen Kindheit.

Für Thea Trautner hat jetzt ebenfalls der "Ernst des Lebens" begonnen: Sie hat gerade eine Ausbildung zur Erzieherin im Haus Derikum begonnen. Ihr erster Eindruck: genau die richtige Berufswahl. Ihr Freund hat nichts dagegen, dass sie mit Kevin in vorderster Front beim Schützenfest mitmischt. Und der Vater, der kein Schütze ist, war zunächst überrascht, war aber einverstanden. Thea Trautner ist Absolventin der Lore-Lorenz- Schule in Düsseldorf — dort hatte sie ihr Fachabitur mit der Hauptausrichtung "Sport" gemacht. Sport ist auch ihre große Leidenschaft. Sie war jahrelang begeisterte und recht erfolgreiche Kunstturnerin in Norf. In ihrer Freizeit verschafft sie regelmäßig ihrem Labrador genügend Auslauf und trifft sich mit Freunden.

Um noch einmal auf Kevin zurückzukommen: Ob er es sich vorstellen könne, einmal Norfer Schützenkönig zu werden? Die Antwort ist fast schon ein bisschen philosophisch: "Mal abwarten, es kommt, wenn es kommen soll."