Expo Real 2011 Rhein-Kreis und Niederrhein werben um Investoren

München · Am Dienstag startet die Internationale Gewerbe-Immobilienmesse Expo Real in München. Der Rhein-Kreis und die Stadt Neuss suchen Investoren und rühren die Werbetrommel für den Standort.

"Warm up" am Vorabend der Expo Real 2011 in München
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"Warm up" am Vorabend der Expo Real 2011 in München

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Das Oktoberfest packt ein, der Niederrhein packt aus: Fast schon traditionell treffen sich die Delegationen aus Krefeld, Mönchengladbach, dem Rhein-Kreis Neuss und den Kreisen Viersen, Wesel, Kleve am letzten Wiesn-Tag zum "Warm up" vor dem ersten Tag der Internationalen Gewerbe-Immobilienmesse Expo Real in München. Im "Seehaus" am Englischen Garten gab's am Montagabend Montag Bier, Brezn - und eine Menge zu besprechen. Allein die Kommunen des Rhein-Kreises sind mit 13 Projekten in München vertreten, den Auftritt der Stadt Neuss am Stand "Düsseldorf + Partner" noch nicht mitgerechnet. Das ist Rekord in elf Jahren Expo-Real-Beteiligung.

Zwar fehlt es an spektakulären Leuchtturmprojekten, dafür zielt das Angebot in die Breite und auf die bekannten Stärken des Standortes. Schwerpunkte sind Flächen für Logistiker, zum Beispiel in Grevenbroich, aber auch für hochwertige Büroimmobilien. Neuss hat dafür etwa erneut die — bereits mehrfach präsentierten — Pläne für Büros am Rennbahnpark im Gepäck. Kaarst sucht Ergänzungen für das Gewerbegebiet Kaarster Kreuz und wirbt mit dem Nachbarn Ikea (nach dem geplanten Umzug), Dormagen ist mit dem Partner Chempark in München.

Interessant sind die Ergebnisse des Messeauftritts aber nicht nur für Wirtschaftsinteressierte. Grevenbroich sucht Investoren, die den Montanushof in der City wieder zum attraktiven Standort für Gastronomie und Unterhaltung machen. Das Einkaufszentrum könnte an seine alten Erfolge mit dem in Grevenbroich legendären "Dorfplatz" anknüpfen.

Am Dienstag um 11 Uhr steht der offizielle Messeauftakt auf den Programm. (Ober-)Bürgermeister, Landräte und auch Vertreter der Industrie- und Handelskammer werden in einer lockeren Talkrunde mit WDR-Radiomoderatorin Steffi Neu für den Niederrhein die Werbetrommel rühren. Anschließend stellt die Standortgemeinschaft nicht nur einzelne Projekte, sondern auch einen Expertenbericht über dem Gewerbeimmobilienmarkt in der Region vor. Der Bericht, erstellt vom Beratungsunternehmen BulwienGesa soll Transparenz schaffen, Investoren Potenziale aufzeigen und gleichzeitig Stärke demonstrieren.

Der Standort Niederrhein — und dort besonders der Rhein-Kreis Neuss — konnte besonders in den vergangenen fünf Jahren eine rasante Entwicklung als Investitionsstandort für gewerblich genutzte Immobilien verzeichnen. Vor allem große Logistikunternehmen — jüngst investierten zum Beispiel Amazon im Kreis Wesel und 3M in Jüchen - schätzen offenbar die vielfältige Verkehrsinfrastruktur, die zentrale Lage in Europa und auch das große Angebot an qualifizierten Arbeitskräften.

Mit Partnern wie den auch in Krefeld und bald Köln aktiven Neuss Düsseldorfer Häfen will der Niederrhein auf der Expo Real die Weichen stellen, damit das so bleibt. Dazu sollen vor allem Projekte beitragen, die auf vorhandenen Stärken des Standortes aufbauen und diesen selbst wieder stärken. Ein Beispiel: Die Neuss Düsseldorfer Häfen werben am Niederrhein-Stand um Investoren für ein Projekt des Unternehmens Soblex: Auf der Neusser Hafenmole II soll eine neue Anlage für "innovatives Biomasserecycling" entstehen. Auf der Fläche soll bei der Produktion von Sonnenblumenöl — unter anderem direkt in der Nachbarschaft bei den Neusser Ölmühlen - anfallendes Extraktionsschrot zu Proteinen für die Futtermittelherstellung sowie in Brennstoffe für die klimaneutrale Energiegewinnung umgewandelt werden.

(NGZO)
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