Filmprojekt im Rhein-Kreis Film mit Erlebnissen im Lockdown

Rhein-Kreis · Senioren aus dem Rhein-Kreis haben zu einer Filmcollage von Regisseur Stefan Filipiak beigetragen. Er ist auch Dozent am Kulturforum Alte Post.

Im Sommer 2020 dachte man noch mit einem blauen blauen Auge davonzukommen. Doch seit dem 2. November herrscht erneut im Lockdown. Wie geht es den „Jungen Alten“ zwischen Anfang 60 und Ende 70 in diesem Winter 2020/21? Ohne Ehrenämter, Kurse, Kino, Theater, Museen, Café-Besuche, Reisen, ohne Treffen mit Freundinnen und Freunden. Gut, sie sind meist finanziell abgesichert, zum Supermarkt gehen sie selbstständig, aber reicht es Ihnen, das Leben in unfreiwilliger Isolation allein vom Wohnzimmerfenster aus zu betrachten?

 Alte-Post-Dozent Stefan Filipiak leitete ein Filmprojekt für Senioren.

Alte-Post-Dozent Stefan Filipiak leitete ein Filmprojekt für Senioren.

Foto: Filipiak

24 Senioren aus neun Städten in Nordrhein-Westfalen – darunter allein acht aus dem Rhein-Kreis – hat es nicht gereicht. Sie sind dem Aufruf gefolgt, am Filmprojekt „Was machen wir jetzt?“ der Düsseldorfer Seniorenbühne Theater66 teilzunehmen. Sie sandten 31 Textbeiträge, 152 Bilder und 20 Filmsequenzen ein, die sich sehr persönlich mit den Fragen auseinandersetzen: Was sehe, fühle, denke und entdecke ich im zweiten Lockdown? Sind da nur Lähmung und Sorge? Oder Wut und Frust? Oder gibt es auch Lichtblicke und neue Erkenntnisse? Oder alles gleichzeitig? Oder abwechselnd?

Aus den eingegangenen Materialen hat Stefan Filipiak, langjähriger Dozent und Regisseur am Kulturforum Alte Post und Leiter des ebenfalls seit Monaten geschlossenen Theater66, eine knapp 40-minütige Filmcollage erstellt. Sie wirft ein Schlaglicht auf den ebenso individuellen wie vielfältigen Umgang der beteiligten Senior mit der Lage. Sie beleuchtet Gedanken und innere Kämpfe auf der Suche nach einem Weg, mit dem Unabwägbaren umzugehen: mal bewegend und hoffnungsvoll, mal verzweifelnd und kritisch. Und manchmal hilft nur noch Galgenhumor...

Zur Realisierung des Projektes erhielt Stefan Filipiak ein Stipendium aus dem Kulturförderprogramm „Auf geht’s!” vom Land NRW im Rahmen der Corona-Hilfen. Nun feierte Filipiaks Film seine virtuelle Premiere und ist ab sofort jederzeit einsehbar unter www.theater66.de/corona-filmprojekt.

(NGZ)
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