Mobilität im Rhein-Kreis So sehen die Pläne des VRR aus

Rhein-Kreis · Im Mobilitätsausschuss des Rhein-Kreises wurden auch 13 Maßnahmen zum Kreisstraßen- und Radwegeausbau vorgestellt. Kosten: 63,5 Millionen Euro. Was geplant ist.

Über eine positive Nachricht freute sich der Vorsitzende Erhard Demmer bei der Sitzung des Kreis-Mobilitätsausschusses: Eine Schnellbus-Linie von Korschenbroich über Grevenbroich nach Dormagen ist in erreichbare Nähe gerückt. Sie gehört zu den Linien, für die eine Finanzierung in Aussicht gestellt ist. Dies sei ein kleiner Schritt zu mehr Mobilität im ÖPNV im Rhein-Kreis und stelle eine direkte Verbindung zwischen den Endpunkten der S-Bahn-Linien 8 und 11 dar, meinte Demmer.

Erhard Demmer ist Vorsitzender des Mobilitätsausschusses.

Erhard Demmer ist Vorsitzender des Mobilitätsausschusses.

Foto: Bündnis 90/Die Grünen

Das generelle Ziel des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) bis 2040 und dabei insbesondere das im Rhein-Kreis stellte Ralf Dammann vom VRR bei der Sitzung vor. Das Problem dabei, auf das Demmer hinwies: Noch sei nichts finanziert und gebe es keine Finanzierungspläne für die zum Teil ambitionierten Vorhaben. Generell möchte der VRR den Zugverkehr attraktiver gestalten durch eine Reaktivierung von Strecken, durch eine dichtere Taktung, durch neue Direktverbindungen und eine Reisezeitverkürzung. Der 15-Minuten-Takt soll ausgedehnt und mindestens ein 30-Minuten-Takt gelten sowie die Betriebszeit auch am Wochenende verlängert werden. So soll bis 2040 der RRX3 (vormals RE3) von Münster kommend bis Neuss nun verlängert werden über Dormagen bis zum Flughafen Köln/Bonn. Neu soll eine RB 41 von Aachen über Mönchengladbach und Neuss nach Düsseldorf entstehen. Der RE13 von Zwolle über Düsseldorf und Neuss bis nach Mönchengladbach wird verlängert über Venlo bis nach Eindhoven. Auf der Linie S6 zwischen Köln und Mönchengladbach wird der Halt Grevenbroich-Süd neu eingerichtet. Ansonsten sollen alle bestehenden Linien erhalten bleiben.

In der Sitzung wurde noch einmal die Wichtigkeit der Rheinischen Revierbahn betont, die als Personen- und Güterverkehr auf der Montzen-Linie die Häfen von Neuss und Antwerpen verbinden soll. Wie sie von Bedburg in Richtung Aachen weitergeführt werden kann, liegt nicht im Entscheidungsbereich des Rhein-Kreises, sondern in dem des Regierungsbezirks Köln. Eine Machbarkeitsstudie soll prüfen, ob eine Weiterführung über Düren oder Jülich nach Aachen angestrebt wird. „Uns liegt die Revierbahn sehr am Herzen“, sagte Demmer.

Vorgestellt wurde das Kreisstraßen- und Radwegeausbauprogramm, das bis 2028 fortgeschrieben wurde. Zu den 13 Maßnahmen mit einem Investitionsbedarf von rund 63,5 Millionen Euro gehören unter anderem die K9n Strümp-Osterath und die Anschlussstelle Delrath/K33n. Da die Grünen, anders als die anderen Fraktionen im Ausschuss, dieser Anschlussstelle nicht zustimmen, enthielten sie sich beim Beschluss über die Fortschreibung und die Anweisung an die Kreisverwaltung, Planung und Finanzierung vorzubereiten. Einstimmig hingegen war der Beschluss für den Neubau eines kombinierten Geh- und Radweges entlang der Kreisstraße 12 in Dormagen zwischen der L380 bis zur Reuschenberger Straße. 1,7 Kilometer lang wird der Weg sein. Noch weist der Streckenabschnitt keine separate Rad- und Fußgängeranlage auf. Unter Wegfall der Mehrzweckspuren soll die heutige Fahrbahn der Kreisstraße verlagert werden. Der neue Weg für Fußgänger und Radfahrer soll durch einen Sicherheitsstreifen von der Fahrbahn abgetrennt werden. An den Kosten von rund 700.000 Euro beteiligt sich der Rhein-Kreis mit rund 210.000 Euro.

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