Ateliers im Rhein-Kreis Künstler am Arbeitsplatz besuchen

Rhein-Kreis · Die Corona-Pandemie ist im Moment für niemanden einfach. Dass man dennoch das Gefühl hat, dass Künstler besonders gebeutelt sind, ist allerdings kaum von der Hand zu weisen.

 Der Maler Christoph Rehlinghaus arbeitet im Atelierhaus Hansastraße.

Der Maler Christoph Rehlinghaus arbeitet im Atelierhaus Hansastraße.

Foto: Helga Bittner (hbm)

Kunst- und Kulturrraum Hombroich Der Architekt und Bildhauer Oliver Kruse und der Bildhauer und Möbeldesigner Katsuhito Nishikawa haben die Hangars auf der ehemaligen Nato-Raketenstation in Holzheim zu Ateliers umgebaut. Dort arbeiten sie an ihren künstlerischen Projekten. Katsuhito Nishikawa konzipierte 2006 vier Seecontainer zum tunnelartigen, von einem Erdwall umschlossenen Ausstellungsraum, der die Künstler zur Auseinandersetzung mit dem Raum inspiriert. Seitdem haben im Field Institute Hombroich (FIH) schon diverse Ausstellungen von Künstlern stattgefunden, die dafür mehrere Monate in einem Gastatelier der Stiftung Insel Hombroich auf der Raketenstation gearbeitet haben. Der Eintritt zum auch im Winter geöffneten Museum Insel Hombroich, wo auch viele Werke des verstorbenen Künstlers Anataol ausgestellt sind, kostet 15 Euro (inklusive Besuch der Cafeteria).

Adresse: Minkel 2, Neuss

Kontakt: 02182 8874001

Internet: www.inselhombroich.de

Atelierhaus an der Hansastraße Nirgendwo sonst in Neuss gibt es die Möglichkeit, so viele Künstler aus verschiedenen Bereichen an einem Ort kennenzulernen. 2007 wurde das Atelierhaus an der Hansastraße 9 eröffnet. In dem 153 Quadratmeter großen Ausstellungsraum im Erdgeschoss des Hauses werden in Nicht-Corona-Zeiten pro Jahr bis zu sechs Kunstaustellungen gezeigt. Die Ausstellungen können sich die Besucher in der Regel zwischen drei und vier Wochen lang ansehen. Dabei werden neben den externen Künstlern auch die Künstler aus dem Hause berücksichtigt, die mit ihrem Schaffen unterschiedliche Bereiche abdecken. Ateliers mit Bildhauerei als Schwerpunkt befinden sich im Erdgeschoss. In der ersten und zweiten Etage liegt der Fokus auf der Malerei und der Fotografie. Insgesamt arbeiten dort 30 Künstler. Die Auswahl trifft das Kulturamt, welches die Ausstellungen auch organisiert. Darüber hinaus probt die Deutsche Kammerakademie Neuss am Rhein (DKN) im 153 Quadratmeter großen Multifunktionsraum.

Adresse: Hansastraße 9, Neuss

Ateliers im ehemaligen Wasserwerk 1987 wurde das am Rande der westlichen Innenstadt gelegene Wasserwerk aufgegeben. Es ist ein typisches Beispiel der Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts und wurde vom neuen Besitzer, dem Neusser Bauverein, zu einem Wohnhaus mit Ateliers für Künstler umgebaut. Jürgen Gromoll etwa ist dort mit seinem Label schon seit einigen Jahren zuhause und arbeitet mit Buch, Text und Bild. Er ist Maler und Grafiker, aber auch für Performances und Installationen bekannt.

Adresse: Weingartstraße 48

Ateliergemeinschaft Uhlandstraße Künstler unterschiedlicher Profession teilen sich auch im Hinterhof ein Haus: Ob Fotografie, Bildhauerei oder Medienkunst – dort stoßen Besucher auf ganz verschiedene Werke. Das Besondere: Das Haus vermittelt einen Hauch von Bohème. Einige Künstler bieten dort auch Kurse an. Zu sehen sind in der Ateliergemeinschaft Uhlandstraße unter anderem Skulpturen und Installationen von Ernst Herrmann, Malereien von Heribert Münch, Werke der Bildhauer Jürgen Zaun und Zbyszek Gula.

Adresse: Uhlandstraße 20-22, Neuss

Kulturforum Alte Post Alle Künstler fangen einmal klein an. Das städtische Kulturforum Alte Post gibt Menschen aller Altersklassen in Kursen die Chance, Kunst für sich zu entdecken. Dabei handelt es sich zwar nicht um die klassische Atelierarbeit. Werkstätten gibt es dort aber trotzdem. So können Besucher nach vorheriger Anmeldung im Kulturforum beispielsweise das Töpfern, das Malen und das fachmännische Fotografieren lernen. Regelmäßig sind dort auch Ausstellungen zu sehen, die die Dozenten gemeinsam mit den Kursteilnehmern erarbeiten. Bei Großveranstaltungen haben Interessierte zudem die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und sich über die verschiedenen Angebote zu informieren. Die Kurse sind vergleichsweise kostengünstig und starten mehrfach im Jahr neu, sodass auch Anfänger mitmachen können.

Adresse: Neustraße 28, Neuss

Kontakt: 02131 904122

Internet: www.altepost.de

Galerie Werkstatt Knechtsteden Wer dort malt, zeichnet, gestaltet oder handwerkelt, der kann sich gleichermaßen von der außergewöhnlichen Umgebung beeinflussen lassen. Denn die Ateliers des Kunstvereins Galerie-Werkstatt Bayer Dormagen liegen im ehemaligen Prämonstratenser-Stift Knechtsteden, einer Anlage aus dem 12. Jahrhundert mit entsprechendem Ambiente. Die Räume sind abgeschieden gelegen, und zwar in romantischer Landschaft inmitten von Wald, Wiesen und Obstgärten. In den Ateliers kann zu jeder Zeit gearbeitet werden, offizielle Öffnungszeiten gibt es nicht. Einige Mitglieder treffen sich aber auch zu bestimmten Zeiten in den großzügigen Räumen, um gemeinsam zu arbeiten. Feste Öffnungstage gibt es nur bei Ausstellungen. Aber auch da gilt, dass darüber hinaus interessierte Besucher Werke nur bestaunen können, wenn Künstler vor Ort sind.

Adresse: Knechtsteden 1, Dormagen

Kontakt: 02133 537464

Internet: www.kunstverein-dormagen.de

Das Kunstcafé Einblick Das Kunstatelier Einblick ist ein Arbeitsplatz für besondere, kreative Menschen. Wer dort arbeitet, hat entweder eine geistige Beeinträchtigung oder lässt sich auf die spannende Erfahrung der Integration und Inklusion ein. Kunst ist die Auseinandersetzung mit der eigenen Existenz als Mensch, der Umwelt und einer facettenreichen Gesellschaft. Dies trifft gleichermaßen auf behinderte und nicht behinderte Menschen zu. Aus diesem Grund ist eine Zusammenarbeit zwischen behinderten und nicht behinderten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen immer auch eine Bereicherung der eigenen Person, fördert Verständnis und Toleranz und ändert Sichtweisen. Menschen mit einer geistigen Behinderung haben durch ihren künstlerischen Ausdruck die Möglichkeit, einen gesellschaftlich-kulturellen Beitrag zu leisten. Doch das Café wird auch seinem Namen gerecht, denn den Besuchern wird dort nicht nur Kunst, sondern auch köstliches Gebäck und Kaffee geboten. Außerdem gibt es die Möglichkeit, an Kursen teilzunehmen. Geleitet wird das Café Einblick von der Kunstpädagogin Brigitte Albrecht und dem Künstler Necati Özen.

Adresse: Alte Heerstraße 16, Kaarst

Kontakt: 02131 4020966

Internet: einblick-kaarst.de

Die Galerie Dielämmer „Judith Dielämmer“ in Grevenbroich ist zwar kein Atelier im klassischen Sinne. Dennoch kann in der von Künstlern betriebenen Galerie jede Menge Kunst besichtigt werden. Mehr als 20 Kunstschaffende aus Grevenbroich und Umgebung sind in der Galerie vertreten und zeigen ein buntes Spektrum von Malerei, Skulpturen und Fotografien. Regelmäßig tüfteln die Künstler an neuen Ausstellungen. Die Galerie bietet ihnen eine Plattform – und nimmt auch ungewöhnliche Werke in ihr Programm auf. So waren dort schon Kunstwerke zu sehen, in denen es vorrangig um alte Schallplatten geht. Immer wieder finden dort auch Ausstellungen statt.

Adresse: Alte Bergheimer Straße 7, Grevenbroich

Kontakt: 02181 45961

Internet: www.judithdielämmer.de

cka/hbm

(cka/hbm)
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