Ehrenamt im Rhein-Kreis Rettungsdienste suchen freiwillige Helfer

Rhein-Kreis · DRK hat Kontakt mit 50 Schulen aufgenommen.

Marc Dietrich, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands, machte im Ausschuss für Rettungswesen, Feuer- und Katastrophenschutz deutlich, wie schwer es ist, Mitglieder zu gewinnen, die sich aktiv einbringen. „Für die Wasserrettung ist es erfahrungsgemäß nicht so schwer wie für den Katastrophenschutz“, berichtete Dietrich. Werbeanzeigen hätten kaum Erfolg gebracht. Jetzt versucht man es über ein „Hintertürchen“, den Schulsanitätsdienst.

Das Problem: „Das Zeitfenster, das wir bekommen, um für unsere Zwecke zu werben, ist sehr klein, weil an den Schulen permanent was los ist.“ Man habe mittlerweile mit 50 Schulen im Rhein-Kreis Kontakt aufgenommen, mit acht in Dormagen, neun in Grevenbroich, zwei in Jüchen, sechs in Kaarst, drei in Korschenbroich, fünf in Meerbusch, drei in Rommerskirchen und 14 in Neuss. „Um welche Schulen handelt es sich?“, wollte Sabine Kühl (SPD) wissen. Sie erfuhr, dass es überwiegend die weiterführenden Schulen sind, mit denen das Deutsche Rote Kreuz Kontakte zu knüpfen versucht. Kreisbrandmeister Norbert Lange sucht ebenfalls Ehrenamtler. Die Werbekampagne des Landes Nordrhein-Westfalen bezeichnete er als hochprofessionell, sie habe aber auch einige Millionen Euro verschlungen.

Das Ergebnis sei eher zwiespältig: „Solch“ eine Kampagne mag für das Thema sensibilisieren, sie ersetze aber nicht die persönliche Ansprache möglicher Kandidaten vor Ort. „Wir müssen auch weiter um die Menschen werben“, ist sich der Kreisbrandmeister sicher. Die Kampagne habe aber zweifelsohne geholfen, auf das bestehende Problem, dass es zu wenige Freiwillige gebe, aufmerksam zu machen. Wie gewonnen, so zerronnen? Wenn sich denn ein Interessent gefunden habe, der die Feuerwehr des Wohnorts unterstützen möchte, ist die Frage, ob er denn auch durchhalte, so Lange weiter.

„Der Zeitaufwand schreckt innerhalb der ersten zwei Jahre schon etliche Bewerber ab“, äußerte sich Norbert Lange vor den Ausschussmitgliedern. Eine Erfahrung teilt er mit Marc Dietrich: „Für einen sehr großen Aufwand bekommt man einen recht bescheidenen Nutzen.“

(barni)
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