Strukturwandel im Rhein-Kreis Projekt „ReBau“ soll den Rohstoffverbrauch senken

Rhein-Kreis · Nach Auffassung der Kreisverwaltung spielt die Baubranche in der Transformationsphase des Rheinischen Reviers eine Schlüsselrolle zur Sicherung und Neuschaffung von Arbeitsplätzen bei gleichzeitigem Ressourcen- und Klimaschutz. Welche Ideen stecken dahinter?

Im Rheinischen Revier sind nach einem Sachstandbericht der Verwaltung bei der Sitzung des Ausschusses für Strukturwandel und Arbeit etwa 44.000 Arbeitnehmer im Bausektor beschäftigt. Gleichzeitig produziere der Bausektor im Rheinischen Revier jährlich 1,4 bis 1,6 Millionen Tonnen. Vor dem Hintergrund des Klima- und Ressourcenschutzes sei es für Unternehmen unabdingbar, die Möglichkeiten entlang der Wertschöpfungskette Bau zu verbessern, um somit den Rohstoffverbrauch und das Abfallaufkommen des Bausektors zu senken.

Rainer Thiel (SPD) ist Vorsitzender des Kreis-Strukturwandelausschusses.

Rainer Thiel (SPD) ist Vorsitzender des Kreis-Strukturwandelausschusses.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Um eine Wertschöpfung im Bausektor zu etablieren, bedarf es nach Ansicht der Kreisverwaltung eines Forschungszentrums für eine gleich- oder höherwertige Rückgewinnung diverser Baustoffabfälle. „Damit kann ein erheblicher Beitrag zu einer erfolgreichen Umsetzung der zirkulären Wertschöpfung im Bauwesen geleistet werden, welche für das Rheinische Revier als Alleinstellungsmerkmal und Vorbild für ein
ressourceneffizientes und recyclinggerechtes Bauen dienen kann“, heißt es im Bericht. Der Kreis hat das Projekt „ReBAU“ initiiert, das als Ziel ein Baustoffrecycling- und Rohstoffgewinnungszentrums „Industriepark Kreislaufwirtschaft Bau“ hat.

Dabei spielen nach Ansicht der Kreisverwaltung einige Aspekte eine wichtige Rolle: Stillgelegte und rückzubauende Kraftwerke sowie ehemalige Betriebsstätten der Braunkohlewirtschaft könnten durch einen konsequenten selektiven Rückbau zu hochwertigen Recycling-Materialien verarbeitet werden. Der Einsatz von Recyclingprodukten in Bauvorhaben soll sich erhöhen. Ein standardisierter Einsatz von Beton aus rezyklierten Gesteinskörnungen soll aus Recyclingbeton in öffentlichen Gebäuden im Rheinischen Revier, wo immer technisch möglich, als Standard eingesetzt werden.

Auch soll die Forschung gefördert werden. Kreislaufwirtschaft und insbesondere Technologien der Produkt-, Verfahrens- und Logistikentwicklung von Recycling-Baustoffen sollen weiterentwickelt werden. Dazu soll am Ort des Recycling-Zentrums oder am stillgelegten Kraftwerk Frimmersdorf sowohl ein Lehr- und Forschungsstandort als auch eine berufliche Aus- und Weiterbildung gestärkt werden.

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