Saint Paul ist Partnerstadt von Neuss Ein USA-Bildungsaustausch für Azubis

Neuss · Die Zülow AG hat einen Bildungsaustausch aus der Taufe gehoben, der Auszubildenden einen Aufenthalt in der Neusser Partnerstadt Saint Paul ermöglicht. Die ersten Azubis waren jetzt in den USA – und haben vom Angebot profitiert.

 Die Zülow-Azubis Peter Meisen (l.) und Gianluca Costanza haben fast sechs Wochen in den USA verbracht und das Saint Paul College besucht.

Die Zülow-Azubis Peter Meisen (l.) und Gianluca Costanza haben fast sechs Wochen in den USA verbracht und das Saint Paul College besucht.

Foto: Costanza/Meisen/Zülow

Die Begeisterung ist Peter Meisen (21) und Gianluca Costanza (20) deutlich anzumerken. Fast sechs Wochen haben die beiden Auszubildenden der Neusser Zülow AG in den USA verbracht. Für beide war es der erste Aufenthalt in den Vereinigten Staaten überhaupt – und etwas, das nachwirkt. „Es war echt total beeindruckend“, sagt Costanza. Vor allem aber haben die beiden einen Blick über den Tellerrand gewonnen, denn sie waren nicht einfach als Touristen dort. Das Duo hat an einem Bildungsaustausch teilgenommen, Kurse am Saint Paul College in der Neusser Partnerstadt besucht und gesehen, wie angehende Elektriker ihr Handwerk auf der anderen Seite des Atlantiks erlernen, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es gibt. Das prägt.

Ermöglicht hat den Austausch ihr Chef David Zülow. Das Angebot hat er einerseits aus der Taufe gehoben, um gute Leistungen während der Ausbildung besonders zu honorieren. Andererseits soll die Lehre dadurch für junge Leute attraktiver werden. Denn während Auslandsaufenthalte im akademischen Bereich nichts Außergewöhnliches sind, sieht es in der handwerklichen Ausbildung durchaus anders aus. Zwar gibt es zum Beispiel Austauschprogramme, Zülow-Azubis können in Kooperation mit dem Heinrich-Hertz-Berufskolleg in Düsseldorf zum Beispiel einen Austausch nach Guadeloupe machen und dort Berufserfahrung sammeln. Aber der Bildungsaustausch mit den USA ist neu.

 Auch Praxis-Übungen gehörten zum Alltag während des Bildungsaustauschs.

Auch Praxis-Übungen gehörten zum Alltag während des Bildungsaustauschs.

Foto: Costanza/Meisen/Zülow

Dafür hatte David Zülow vor Ort in Saint Paul vorab zahlreiche Gespräche geführt. Die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Neuss (DAGN) hatte mitgeholfen, Türen in der Partnerstadt zu öffnen. „Das Interesse am Austausch ist auch bei unseren amerikanischen Partnern groß“, sagt Zülow. Durch die Premiere ist nun auch die Erfahrung hinzugekommen. „Es hat alles gut geklappt“, sagt Zülow. Aus Unternehmersicht habe es sich gelohnt. Das Angebot soll wiederholt werden.

 Auf zu „Mickey’s Diner“: Das seit 1939 bestehende Restaurant ist Kult in Saint Paul.

Auf zu „Mickey’s Diner“: Das seit 1939 bestehende Restaurant ist Kult in Saint Paul.

Foto: Costanza/Meisen/Zülow

Ihren Azubi-Kollegen haben Peter Meisen und Gianluca Costanza schon berichtet, was sie in den USA alles erlebt haben. Das geht bei der Arbeit im Saint Paul College los, beinhaltet aber auch die Herzlichkeit, mit der sie nicht nur am College und in der Gastfamilie aufgenommen wurden. „Die Amerikaner sind sehr offene Menschen“, sagt Peter Meisen. Das habe den Aufenthalt einfach gemacht. Auch das Englisch der beiden hat sich verbessert. Spätestens ab der zweiten Woche haben sie gemerkt, wie leicht es ihnen über die Lippen ging. Hinzu kamen die Einblicke ins Handwerk. Der Austausch hat sprichwörtlich den Horizont geweitet, in einem fremden Land muss man erstmal so gut zurechtkommen.

 Peanuts-Skulpturen finden sich an vielen Orten in Saint Paul.

Peanuts-Skulpturen finden sich an vielen Orten in Saint Paul.

Foto: Costanza/Meisen/Zülow
 Zum Abflug bereit: Das Azubi-Duo wartet auf den Flieger.

Zum Abflug bereit: Das Azubi-Duo wartet auf den Flieger.

Foto: Costanza/Meisen/Zülow

Natürlich hatten sie auch Zeit zum Sightseeing. Sie waren in den sogenannten Twin Cities Saint Paul und Minneapolis, die zusammen eine Metropolregion bilden, unterwegs und haben Erinnerungsfotos geschossen, zum Beispiel am imposanten Stadion des NFL-Clubs Minnesota Vikings. Für das Duo war der Aufenthalt eine tolle Erfahrung. Auch wenn beide leicht als „The Germans“ erkennbar waren: Sie waren die einzigen, die morgens mit dem Fahrrad zum College fuhren.

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