Kultur im Rhein-Kreis Neuss Wie Zöllner und Schmuggler einander „verbunden“ waren

Rhein-Kreis · Das Kreiskulturzentrum Sinsteden zeigt noch bis zum 18. September die Ausstellung „Grenzgänger – Zöllner und Schmuggler“ im Rahmen des Themenjahres „Provinz“ des Museumsnetzwerkes Rhein-Maas.

Zigarettenpackungen in einem Buch, Fußball oder in Autoreifen versteckt, Tabak in Körbe eingeflochten – der Phantasie, Ware unverzollt von einem Land ins andere zu bringen, sind keine Grenzen ausgesetzt. Auch das ist Teil der Ausstellung „Grenzgänger – Von Zöllern und Schmugglern“, die bis zum 18. September im Kulturzentrum Sinsteden zu sehen ist. Gezeigt wird sie im Rahmen des Themenjahrs 2021 des Museumsnetzwerks Rhein-Maas, dem rund 50 Ausstellungshäuser angehören, und das den Titel „Provinz“ trägt.

 Museumspädagogin Manuela Broisch-Höhner in der Ausstellung.

Museumspädagogin Manuela Broisch-Höhner in der Ausstellung.

Foto: Melanie Zanin (MZ)

Und da sich der Niederrheinische Limes in diesem Jahr für den Titel Unesco-Weltkulturerbe beworben hat, beginnt auch die Ausstellung in Sinsteden mit dem römischen Zollsystem. Obwohl – „die Einführung von Zöllen war keine urrömische Erfindung“, stellt Museumspädagogin Manuela Broisch-Höhner, gemeinsam mit Museumsleiterin Kathrin Wappenschmidt verantwortlich für die Konzeption, klar. Denn schon Mesopotamien im dritten Jahrtausend vor Christus verfügte über rege Handelsbeziehungen und sicherte sich den Zoll als Einnahmequelle, ebenso das alte Ägypten, erklärt Broisch-Höhner. Im Mittelalter brach der Handel ein, das Zollsystem variierte von Provinz zu Provinz. Und je höher die Zollgebühren waren, um so mehr lockte das Schmuggler auf den Plan, Waren eben „zollfrei“ über die Grenzen zu bringen. „1834 mit der Gründung des Deutschen Zollvereins sind schließlich einheitliche Maße und Gewichte festgelegt worden“, sagt Wappenschmidt.

Fotografien, Filme, Zeitungsartikel und natürlich die Objekte zeigen den wechselseitigen Einfluss von Zoll und Schmuggel. Zur Ausstellung ist auch ein Katalog erschienen, er kostet zehn Euro. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Sie ist zu besichtigen während der Öffnungszeiten des Kulturzentrums dienstags bis sonntags von 12 bis 17 Uhr.

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