Wirtschaftskonferenz des Rhein-Kreises Neuss Mit Zukunftsprojekten den Strukturwandel meistern

Rhein-Kreis · Die Corona-Krise wird die Digitalisierung und damit auch den Strukturwandel im rheinischen Braunkohle-Revier beschleunigen. Diese Auffassung vertrat Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bei der Begrüßung der Teilnehmer der vierten Wirtschaftskonferenz des Rhein-Kreises Neuss zu diesem Thema.

 Landrat Hans Jürgen Petrauschke (r.) begrüßte die Teilnehmer der Online-Wirtschaftskonferenz in Grevenbroich (v.l.): David Zülow (Die Familienunternehmer), Alexander Prange (Hochschule Niederrhein), Staatssekretär Thomas Rachel, Patrick Mattfeld (RWTH Aachen), Kreisdirektor Dirk Brügge und Moderator Tom Hegermann.

Landrat Hans Jürgen Petrauschke (r.) begrüßte die Teilnehmer der Online-Wirtschaftskonferenz in Grevenbroich (v.l.): David Zülow (Die Familienunternehmer), Alexander Prange (Hochschule Niederrhein), Staatssekretär Thomas Rachel, Patrick Mattfeld (RWTH Aachen), Kreisdirektor Dirk Brügge und Moderator Tom Hegermann.

Foto: Andreas Baum/Rhein-Kreis Neuss

Einen kleinen Vorgeschmack gab es bei der Konferenz selbst: Die Referenten kamen im Kreissitzungssaal in Grevenbroich zusammen, von dort wurde die Veranstaltung via Facebook und YouTube übertragen. Wegen der Corona-Pandemie wurde auf Zuschauer vor Ort verzichtet.

Auch dieses Mal gab es viel zu besprechen. Schließlich hat der Aufsichtsrat der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR), dem der Landrat angehört, der Landesregierung 83 Zukunftsprojekte vorgeschlagen, die zur Beschleunigung des Strukturwandels vorrangig gefördert werden sollen. Im Rhein-Kreis sind zwölf dieser Vorhaben verortet. Sie umfassen Ansätze zur Energieversorgung, darunter den Einstieg in die Wasserstoff-Wirtschaft und den Produktionsaufbau für solarthermische Schlüsselkomponenten auf Aluminium-Basis. „Dass der Kreis bei den Zukunftsprojekten stark vertreten ist, zeigt, dass sich die gute Vorarbeit und der enge Austausch mit Wirtschaft, Wissenschaft und den Kommunen gelohnt haben“, betonte Petrauschke.

In der Konferenz wurde diskutiert, wie der aktuelle Stand der Umsetzung der Empfehlungen der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung („Kohle-Kommission“) ist und welche Vorhaben vorangebracht werden können. Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, sprach über „Chancen für Wirtschaft und Forschung im Rheinischen Revier durch das Strukturstärkungsgesetz“. Er war auf Vermittlung des Neusser Bundestagsabgeordneten Hermann Gröhe gekommen.

Dem Referat schloss sich eine Podiumsdiskussion über die Chancen durch den Strukturwandel im Rhein-Kreis Neuss an. „Es gilt, das Geld für den Strukturwandel so zu nutzen, dass aus den Anforderungen, die der Klimaschutz an uns stellt, neue Wertschöpfungsketten und Arbeitsplätze entstehen“, sagte Kreisdirektor Dirk Brügge. David Zülow, Landesvorsitzender des Verbands „Die Familienunternehmer“, blickte auf den Ausstieg aus der Braunkohle bis 2038: „Wir haben jetzt 18 Jahre Zeit, um unsere Hausaufgaben zu machen und unsere Region mit neuen Energieträgern weiterzuentwickeln.“

„Strukturwandel macht man nicht aus der Hochschule heraus. Wir können unseren Beitrag liefern, aber wenn, muss das mit den Unternehmen gemeinsam passieren“, betonte Patrick Mattfeld von der RWTH Aachen. Und Alexander Prange, Vizepräsident für Forschung und Transfer an der Hochschule Niederrhein, betrachtete das im Revier geplant Innovationszentrum für die Lebensmittelwirtschaft: „Wir wollen nicht nur Entwicklungsforschung zu den Unternehmen transferieren, sondern einen wechselseitigen Prozess starten – mit dem Rhein-Kreis Neuss als starkem Partner und der Einbindung der entscheidenden Betriebe.“

Das Video zur Konferenz kann weiterhin auf der Facebook- und der Youtube-Seite des Rhein-Kreises Neuss abgerufen werden.

(NGZ)
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