Wasserstoff im Rhein-Kreis Neuss Wasserstoff Hub geht mit Förderung in die nächste Phase

Rhein-Kreis · Der Verein will einen Wasserstoff-Manager samt Assistenz einstellen. Ziel ist es, sich international als Wasserstoff-Region zu positionieren.

 Bei der Unterzeichnung der Fördervereinbarung: Dieter Ostermann (l.) und Hans-Jürgen Petrauschke.

Bei der Unterzeichnung der Fördervereinbarung: Dieter Ostermann (l.) und Hans-Jürgen Petrauschke.

Foto: Wasserstoff Hub

Der Wasserstoff Hub Rhein-Kreis Neuss/Rheinland wächst immer weiter. Inzwischen zählt der Ende 2020 auf Einladung von Unternehmerin Jutta Zülow auf Gut Gnadental gegründete Verein mehr als 72 Mitglieder aus öffentlicher Hand, Unternehmen und Forschung. Gemeinsam setzen sie sich für das Ziel ein, den Kreis und das Rheinland als bedeutenden Standort für die Wasserstoffindustrie zu etablieren. Jetzt folgt ein wichtiger Schritt, um den Verein so aufzustellen, dass er die Aufgaben mit entsprechender Tatkraft angehen kann – und das braucht Personal. Deshalb soll ein Wasserstoffmanager eingestellt werden, zudem soll eine halbe Assistenz-Stelle geschaffen werden, erklärt der Vorstandsvorsitzende Dieter Ostermann.

Experten sind überzeugt, dass Wasserstoff – perspektivisch insbesondere grüner Wasserstoff – im Energie-Mix der Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird. Innovationen und Technologien, die erst noch in die Fläche gebracht werden müssen, nehmen dabei wichtige Schlüsselrollen ein. Knowhow gibt es im Rhein-Kreis und im Rheinland reichlich, der Wasserstoff Hub bringt die Akteure zusammen. Dabei ist auch Pioniergeist gefragt und die Kreativität, Dinge neu zu denken. Zusammen, so Ostermann, könne man ein ganzes „Wasserstoff-Ökosystem“ schaffen. Das sei nicht nur gut fürs Klima, sondern auch für die Wirtschaft. Wasserstoff als Wachstumsmarkt, der Jobs schafft und die Region zum Vorreiter macht.

Das ist – auch vor dem Hintergrund des Strukturwandels – ganz im Sinne des Rhein-Kreis Neuss, der den Aufbau einer zukunftsweisenden Wasserstoffwirtschaft beschleunigen möchte. Mit der Wasserstoff-Roadmap hatte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) die strategischen Eckpunkte hierfür bereits Ende 2020 vorgestellt.

Jetzt wurde in der wieder in Präsenz stattfinden Mitgliederversammlung des Wasserstoff Hubs auf Gut Gnadental der Förderbescheid durch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke an den Vorstandsvorsitzenden Dieter Ostermann übergeben. Mit der Übergabe des Förderbescheids über 520.000 Euro – die Summe erstreckt sich über vier Jahre mit je 130.000 Euro – werde ein weiterer Meilenstein erreicht und der Übergang von der Netzwerk-Initiierungsphase in die Stabilisierungsphase des Wasserstoff Hubs RKN/Rheinland unterstützt.

Mit den finanziellen Mitteln kann nun das benötigte Personal eingestellt werden. Es soll den Wasserstoff-Hub weiter aufbauen und den Rhein-Kreis dabei unterstützen, die regionalen Wasserstoffpotenziale weiter auszuschöpfen und sich als Wasserstoffregion international zu positionieren. Und dabei geht es auch weiter darum, Impulstreiber zusammenzubringen. Drei große Veranstaltungen plant der Verein in diesem Jahr: ein Wasserstoff-Wissensforum, die Veranstaltung „Unternehmen im Fluss – der Rhein verbindet“ sowie eine Delegationsreise, die in den Hafen in Antwerpen führt, der sich für einen stark steigenden Import von Wasserstoff rüstet.

Zudem steht der Verein in engem Austausch mit ähnlichen Akteuren, zum Beispiel in Aachen, Essen und Duisburg. Frei nach dem Motto: eigenständig bleiben, aber gemeinsam an der Zukunft arbeiten.

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