Rhein-Kreis Neuss verleiht Hermann Wilhelm Thywissen-Preis Reiner Calmund war Festredner beim Journalistenpreis „Pro Ehrenamt“

Rhein-Kreis · Fußballmanager Reiner Calmund entpuppte sich als vehementer Streiter für das Ehrenamt. Anlass dazu bot die Verleihung des Journalistenpreises „Pro Ehrenamt“, den der Rhein-Kreis alle zwei Jahre auslobt. Sein Gastvortrag endet mit einem besonderen Appell.

 Strahlende Gesichter gab es am Freitagabend bei Juroren und Preisträgern, als im Wasserschloss Dyck der Journalistenpreis „Pro Ehrenamt“ in sechs Kategorien  verliehen wurde.

Strahlende Gesichter gab es am Freitagabend bei Juroren und Preisträgern, als im Wasserschloss Dyck der Journalistenpreis „Pro Ehrenamt“ in sechs Kategorien  verliehen wurde.

Foto: Wolfgang Walter

Am Ende blieben nur Gewinner. Die Preisträger, die sich im Wettbewerb der 150 eingereichten Arbeiten durchsetzten, strahlten. Die Protagonisten, deren ehrenamtliches Engagement von den Journalisten beschrieben wurde, strahlten ebenfalls und fühlten sich spürbar wertgeschätzt. Strahlen durften auch die Gastgeber um Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, denn der Rhein-Kreis Neuss hat mit dem seit 2001 alle zwei Jahre ausgelobten Journalistenpreis „Pro Ehrenamt – Hermann Wilhelm Thywissen-Preis“ eine Initiative gestartet, die über die Jahre hinweg bundesweit stetig mehr Beachtung findet und zu einer starken Marke für Kreis und Region reift. Ideengeber war vor 20 Jahren Alfons Kranz, Kreistagsabgeordneter aus Glehn und Geschäftsführer der Neuß-Grevenbroicher Zeitung.

Der Preis erinnert zudem an Hermann Wilhelm Thywissen (1917 - 2008), der Oberbürgermeister der Stadt Neuss und Unternehmer war, vor allem aber mit seinem ehrenamtlichen Wirken in und für die Bürgerschaft Maßstäbe setzte. Für die Familie, die den mit insgesamt 24.000 Euro dotierten Journalistenpreis ideell und finanziell großzügig fördert, bekundete Wilhelm Ferdinand Thywissen die Bereitschaft, sich weiterhin einzubringen: „Herr Landrat halten Sie Ihre schützende Hand über diese Veranstaltung – dann sehen wir uns in zwei Jahren wieder.“ Mit Verweis auf den sechs Monate alten Oskar, den jüngsten Urenkel Thywissens, strahlte der Jury-Chef, der Neusser RTL-Moderator Wolfram Kons, Zuversicht aus: „Da wächst neues Ehrenamt heran.“

 Ein unüberhörbarer Streiter fürs Ehrenamt: Reiner Calmund war Festredner bei der Verleihung auf Schloss Dyck.

Ein unüberhörbarer Streiter fürs Ehrenamt: Reiner Calmund war Festredner bei der Verleihung auf Schloss Dyck.

Foto: Wolfgang Walter

Beim Festakt auf dem barocken Wasserschloss Dyck (Jüchen) wurden am Freitagabend vor hundert geladenen Gästen neun Journalisten – sieben Frau und zwei Männer – ausgezeichnet. Die Preise in den sechs Kategorien Print, Fernsehen, Hörfunk, Lokaljournalismus, Nachwuchs und erstmals auch Digitales waren jeweils mit 4.000 Euro dotiert. In der Jury arbeitet seit vielen Jahren auch der stellvertretende Chefredakteur unserer Zeitung, Horst Thoren, mit. In seiner Laudatio auf das Preisträgerinnen-Duo in der Kategorie Lokaljournalismus bezeichnete Thoren den Lokaljournalismus als „Königsdisziplin“. Zu den Gästen zählten unter anderem auch Regierungspräsidentin Brigitta Radermacher, die japanische Generalkonsul Kiminori Iwama und der Bundestagsabgeordnete Ansgar Heveling (CDU).

Als unüberhörbarer Streiter für das Ehrenamt entpuppte sich am Freitag ein ehemaliger, gut bezahlter Manager des Profifußballs bei Bayer 04 Leverkusen: Reiner Calmund. Seine These: Spieler mit herausragender Veranlagung wie Florian Wirtz, Kai Havertz oder Joshua Kimmich werden zwar mit Talent geboren, um aber dieses Talent reifen zu lassen, bedürfe es der ehrenamtlichen Jugendbetreuer in den Amateurvereinen. Calmund weiß, wovon er spricht. Er begann seine Laufbahn einst auch als Jugendbetreuer, der seine Jungs zum Auswärtsspiel chauffierte. Er forderte Politik, Wirtschaft und Bevölkerung auf, die große Leistung der vielen Millionen Ehrenamtler – im Sport und darüber hinaus – anzuerkennen. Sie trügen als Kitt der Gesellschaft zum sozialen Frieden bei: „Wer wenig hat, hat immer noch seine Ehre.“ Darum sei der Journalistenpreis des Rhein-Kreises Neuss so wichtig, er motiviere „uns alle“, einmal intensiver auf die stillen Leistungsträger der Gesellschaft zu schauen.

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