Angebot im Rhein-Kreis Neuss Tischler-Innung bietet Schnuppertag an

Rhein-Kreis · Die Arbeit mit Holz und anderen modernen Werkstoffen reizt viele Jugendliche. Doch in der Ausbildung zeigt sich, dass der Beruf des Tischlers anspruchsvoll ist.

 Ein Tischler zeigt sein Können bei der Arbeit.

Ein Tischler zeigt sein Können bei der Arbeit.

Foto: dpa/Maurizio Gambarini

Da reiben sich dann viele verwundert die Augen. Die Tischler-Innung Rhein-Kreis Neuss bietet deshalb am Samstag, 30. November, einen speziellen Eignungstest für ihr Handwerk an. Darauf macht die Innung aufmerksam.

„Jungen Menschen fällt die Berufswahl meist nicht leicht“, sagt Uwe Köhler, Obermeister der Tischler-Innung. „In der Schule haben sie kaum Vorstellungen vom Arbeitsleben entwickeln können, und Berufe gibt es wie Sand am Meer.“ Einer davon ist der Tischler. „Unser Test soll interessierten Jugendlichen die Voraussetzungen deutlich machen, die für unser Handwerk hilfreich sind“, so Köhler. So könnten die jungen Menschen in ihrer Entscheidung sicherer werden.

Die Aktion findet am Samstag, 30. November, im BTI Hammfeld, Hammfelddamm 2, in Neuss statt. Beginn ist um 9 Uhr, Dauer etwa drei Stunden. Der Test ist freiwillig und stellt den Jugendlichen Aufgaben aus den Bereichen Rechnen, räumliches Vorstellungsvermögen, technisches Grundverständnis, Rechtschreibung und Allgemeinwissen. Auch die Konzentrationsfähigkeit wird geprüft. „Selbstverständlich muss ein Tischler eine praktische Ader haben“, erklärt Lutz Klinkhammer, Lehrlingswart der Innung. „Aber Köpfchen gehört eben auch dazu. Hier setzt unser Test an.“

Jeder Teilnehmer bekommt nach dem Test ein Zertifikat mit seinen Ergebnissen. Es gibt Auskunft über die prinzipielle Eignung und rät unter Umständen dazu, Wissenslücken zu schließen und zur besseren Entscheidungsgrundlage ein Praktikum zu absolvieren. Wer den Test nicht besteht, erhält die Empfehlung, seine Berufswahl zu überdenken. „Manche Jugendliche bringt das vielleicht auf den Boden der Tatsachen zurück“, erklärt Klinkhammer. Gerade das könne aber hilfreich sein. Denn natürlich bedeute ein nicht bestandener Test nicht das Ende. Klinkhammer: „Vielmehr wollen wir Wackelkandidaten dazu anspornen, sich in der Schule mehr anzustrengen und bessere Leistungen zu zeigen. Dann haben sie bei uns auf jeden Fall gute Chancen.“

Sinnvoll sei der Test auch für die Tischlereien im Kreisgebiet. Denn mit dem Test-Zertifikat können sich die Teilnehmer bei ihnen um eine Lehrstelle oder ein Praktikum bewerben. Die Betriebsinhaber haben so gute Anhaltspunkte, welche Voraussetzungen ein Bewerber mitbringt. „Durch die sinkenden Schülerzahlen werden die Auszubildenden langsam knapp“, erklärt Uwe Köhler. „Umso wichtiger ist es, freie Lehrstellen mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. Unser Test verringert die Wahrscheinlichkeit, dass eine Tischler-Lehre vorzeitig abgebrochen wird.“

Der Eignungstest der Tischler-Innung wird nicht zum ersten Mal angeboten. Bei den Teilnehmern der vergangenen Auflage kam das Angebot gut an.

(NGZ)
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