Bund fördert Aufbau der Schlüsseltechnologie Der Rhein-Kreis sieht sich als idealen Standort für Batteriefabrik

Rhein-Kreis · Konsortiumssprecher stellt Projekt einer Batteriezellenfertigung im Kreisausschuss vor. Markert (Grüne): „Weg in neue Zukunft.“

So viel Einigkeit ist selten. Einstimmig positionierte sich der Kreisausschuss in der Frage, eine Batteriezellproduktion anzusiedeln. Sowohl die CDU/FDP-Koalition – inklusive der UWG – als auch die vereinte Opposition von SPD über Bündnisgrüne bis hin zur Linken sehen den Rhein-Kreis als idealen Standort für diese zukünftige Schlüsseltechnologie. Die Verwaltung wurde beauftragt, „das Projekt im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu unterstützen“.

 Hans Christian Markert war Chef der Enquetekommission Chemie.

Hans Christian Markert war Chef der Enquetekommission Chemie.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Rainer Thiel (SPD) setzte durch, dass eine Kreis-Offensive ausdrücklich erwünscht ist. Damit liegt der Oppositionsführer auf Linie der vier SPD-Bürgermeister aus Dormagen, Grevenbroich, Neuss und Rommerskirchen, die bereits im Vorfeld der Sitzung in einem Brief an SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und den wirtschafts- und energiepolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Bernd Westphal, für eine Batteriezellfertigung im Rhein-Kreis geworben hatten. Für die Grünen zeigte Hans Christian Markert viel „Sinn für diese innovative Technologie“. Der frühere Landtagsabgeordnete ist im Thema, denn er leitete einst die Enquetekommission zur Zukunft der Chemischen Industrie in Nordrhein-Westfalen.

Für die CDU-geführte Mehrheit bietet sich mit der möglichen Ansiedlung einer Batteriefabrik ein innovativer Baustein im aufziehenden Strukturwandel, der mit dem Ausstieg aus der Braunkohle-Verstromung in den nächsten zwei Jahrzehnten geschafft werden muss. Dieter Welsink (CDU) lenkte den Blick auf die 1700 qualifizierten Arbeitsplätze, die entstehen würden.

Debatte und Beschluss war ein Vortrag von Jörg Fabri vorausgegangen. Der Geschäftsführer der allocate International GmbH stellte als Sprecher eines Konsortiums das Projekt vor. Ein Antrag auf Förderung sei beim Bundeswirtschaftsministerium gestellt; der werde von industriellen Partnern wie Norsk Hydro, Ineos, RWE Power oder Eon unterstützt. Der Bund fördert den Aufbau einer Batteriezellfertigung in Deutschland, um sich wirtschaftlich unabhängiger zu machen. Batteriezellen werden aktuell vor allem in Asien produziert.

Fürs Rheinische Revier sprechen, so Fabri und Politiker, die vorhanden Strukturen, speziell in der Energiewirtschaft sowie in der Chemischen- und in der Metallindustrie.

(lue-)
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