Gründer- und Unternehmertag im Rhein-Kreis Neuss Online-Premiere für den Gründertag

Rhein-Kreis · Eigentlich hätte es zum 25. Gründer- und Unternehmertag im Rhein-Kreis Neuss eine Jubiläumsveranstaltung im Kreishaus geben sollen. Corona-bedingt gab es dann die erste Online-Veranstaltung.

 Kreiswirtschaftsförderer Robert Abts und Gründerberaterin Hildegard Fuhrmann (r.) im Gespräch mit Gründerin Ramona Koch („Pickepacke Unverpackt“).

Kreiswirtschaftsförderer Robert Abts und Gründerberaterin Hildegard Fuhrmann (r.) im Gespräch mit Gründerin Ramona Koch („Pickepacke Unverpackt“).

Foto: Andreas Woitschützke

„Der Gründer- und Unternehmertag 2020 goes digital“ lautete das Motto. Doch der Auftakt des Livestreams konnte nur wenige Interessierte locken. Nach nicht einmal 29 Minuten gab es von maximal 39 Zuschauern gerade mal drei. „Hildegard, du hast dein Mikro nicht an“, rief Pascal Görigk, bei der IHK Mittlerer Niederrhein für die Themen Existenzgründung und Unternehmensförderung zuständig, zu Beginn der Veranstaltung für alle hör- und sichtbar. Gemeint war Hildegard Fuhrmann vom Startercenter NRW im Rhein-Kreis, die den Gründertag eröffnete.

Das angekündigte „Gespräch“ entpuppte sich als kurze Vorstellungsrunde. Robert Abts, Geschäftsführer der Kreiswirtschaftsförderung, stellte unter anderem die Programme vor, mit denen Start-ups und Existenzgründer gefördert werden. So können Gründer, die mit ihren Ideen im Bereich zukunftsorientierter Technologien und Dienstleistungen eine Jury zu überzeugen wissen, beispielsweise einen einjährigen Zuschuss von 1000 Euro monatlich erhalten, erklärte Abts. „Denn im Optimalfall sind die Gründungen von heute die Unternehmen von morgen“, sagte er.

Grundsätzlich sei das Gründungsgeschehen mit dem ersten Lockdown aufgrund von Corona deutlich zurückgegangen, erklärte IHK-Bereichsleiter Sebastian Greif. Das habe auch eine Umfrage der IHK ergeben. Sein Tipp an Existenzgründer: „Passen Sie ihre Geschäftsmodelle an die neuen Gegebenheiten an.“ Auch sollte sich jeder Gründer fragen, ob die eigene Idee derzeit Sinn mache. Als Beispiel nannte er einen Gründer, der im Oktober einen gastronomischen Betrieb eröffnet hatte. „Jetzt ist er auf sich allein gestellt“, so Greif. Er rät daher, den richtigen Zeitpunkt für eine Unternehmensgründung sowie die Liquidität zu berücksichtigen.

Die Leere der Innenstädte seit der Corona-Pandemie bekommt auch Ramona Koch vom Geschäft „Pickepacke Unverpackt“ in Neuss zu spüren. Sie berichtete über ihren Start in die Selbstständigkeit unter dem Motto „Starten in Corona“. Kaum hatte sie ihren Businessplan erstellt und ein Ladenlokal gefunden, „kam Corona“, erzählt sie. Trotz dieser Anfangsschwierigkeiten ist sie überzeugt, dass ihre Geschäftsidee, dem Verpackungsmüll ein Ende zu setzen, die richtige ist. Mit Unterstützung des Gründerstipendiums will sie künftig zudem einen Online-Handel aufbauen.

Interessierte konnten sich in drei Webinaren zudem informieren über öffentliche Förderkredite, die Erstellung von Businessplänen sowie Netzwerken als Marketinginstrument.

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