Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss Neue IHK-Beratung für Ukraine-Flüchtlinge

Rhein-Kreis · Abschlüsse und Berufserfahrungen stehen im Vordergrund. Im Erstberatungsscheck erhalten die Ratsuchenden eine zweiseitige Bescheinigung mit Angaben zum Referenzberuf und Arbeitserfahrung. Doch auch Unternehmen haben viele Fragen.

 Anastasiia Slobodian (2.v.r.) aus der Ukraine hat als erste den neuen IHK-Service in Anspruch genommen. IHK-Geschäftsführerin Daniela Perner (l.), Prüfungskoordinatorin Nadine Hennig (2.v.l.) und Mono Kowalczyk (r.), Leiterin Ausbildung, haben ihr die entsprechenden Bescheinigungen überreicht.

Anastasiia Slobodian (2.v.r.) aus der Ukraine hat als erste den neuen IHK-Service in Anspruch genommen. IHK-Geschäftsführerin Daniela Perner (l.), Prüfungskoordinatorin Nadine Hennig (2.v.l.) und Mono Kowalczyk (r.), Leiterin Ausbildung, haben ihr die entsprechenden Bescheinigungen überreicht.

Foto: IHK/Jochmann, Dirk (dj)

Die IHK Mittlerer Niederrhein bietet eine neue Service-Leistung an: die „Erstberatung für ukrainische Geflüchtete“. Damit soll bestimmt werden, in welchen IHK-Berufen Abschlüsse und Berufserfahrungen bei den Geflüchteten vorhanden sind. Das Ergebnis der Erstberatung wird schriftlich vermerkt und den Ratsuchenden ausgehändigt. Das teilt die IHK mit.

Als Erste hat jetzt Anastasiia Slobodian diesen neuen Service in Anspruch genommen. Sie hat an einem Erstberatungscheck der ausländischen Berufsqualifikation teilgenommen und kann sich mithilfe der Ersteinschätzung nun bewerben. „Der Krieg in der Ukraine ist eine humanitäre Katastrophe, die viele Menschen dazu bewegt, zu uns nach Deutschland zu kommen“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Es sei wichtig, den Geflüchteten so viel Unterstützung wie möglich zukommen zu lassen. Zumal das Interesse der Betriebe groß sei. Allerdings gebe es rund um den Einstellungsprozess viele für Unternehmen relevante Fragen.

Unterdessen plant Anastasiia Slobodian ihr weiteres Vorgehen. „Dabei haben wir gemeinsam verschiedene Möglichkeiten besprochen“, erklärt Nadine Hennig, Anerkennungsberaterin und IHK-Ansprechpartnerin für die neue Serviceleistung. So könnte sich die 23-Jährige ihren Abschluss anerkennen lassen, ein Studium beginnen oder einen Abschluss in der höheren Berufsbildung zum Handelsfachwirt anstreben. In der Ukraine hat Slobodian innerhalb von 18 Monaten ein Studium absolviert, das einem Berufsbild im Einzelhandel entspricht.

Im Erstberatungsscheck erhalten die Ratsuchenden eine zweiseitige Bescheinigung mit Angaben zum Referenzberuf und Arbeitserfahrung. Unternehmen und Ratsuchende können sich an Nadine Hennig unter 02161 241119 sowie per E-Mail an nadine.hennig@mittlerer-niederrhein.ihk.de oder an David Pfeil, Willkommenslotse bei der IHK Ausbildungs-GmbH, unter 02131 9268557 beziehungsweise E-Mail an David.Pfeil@mittlerer-niederrhein-gmbh.ihk.de wenden.

(NGZ)
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