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Neujahrsempfang des Katholikenrates im Rhein-Kreis Ein Pfarrer für 21 Gemeinden

Rhein-Kreis Neuss · Beim Neujahrsempfang des Kreiskatholikenrates berichtete Pfarrer Meik Schirpenbach über seine Arbeit.

 Die stellvertretenden Vorsitzenden des Katholikenrates Adolf Thöne (l.) und Thomas Kaumanns (r.) sowie Vorsitzende Jutta Köhne mit Referent Meik Schirpenbach (2.v.l.). 

Die stellvertretenden Vorsitzenden des Katholikenrates Adolf Thöne (l.) und Thomas Kaumanns (r.) sowie Vorsitzende Jutta Köhne mit Referent Meik Schirpenbach (2.v.l.). 

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Ein Pastor ist für eine Gemeinde zuständig – dieses Modell hat sich Jahrhunderte lang bewährt. Doch was tun, wenn sich immer weniger Menschen zum Pastor oder Pfarrer ausbilden lassen möchten? Dann muss zwingend eine Alternative her. Diese haben die Gemeinden in Grevenbroich und Rommerskirchen jetzt gefunden. Seit August 2018 ist Meik Schirpenbach aufgrund des Pastor-Mangels gleich für 21 Gemeinden und damit für etwa 41.000 Katholiken zuständig. „Alle dachten, wir seien bekloppt, aber es funktioniert“, verriet der gebürtige Leverkusener beim Neujahrsempfang des Katholikenrats im Rhein-Kreis im Kloster Immaculata am Mittwochabend.

Vor etwa 140 Gästen hielt Schirpenbach einen Vortrag mit dem Titel „Sendungsraum Grevenbroich-Rommerskirchen: Pastoraler Wahnsinn oder Chance für das Evangelium“. Darin erzählte der neue Pastor von seiner täglichen Arbeit und der Herausforderung, 21 Gemeinden gleichzeitig zu betreuen. Doch diese meistert der leitende Pastor mit seinen 17 Seelsorgern, bestehend unter anderem aus Diakonen und Priestern. Dabei ist Schirpenbach immer auf Achse und legt manchmal bis zu 40 Kilometer an einem Tag zurück, um von Gemeinde zu Gemeinde zu gelangen – und das mit dem Fahrrad. „Ich fahre nicht mit dem Auto. Ich möchte die Umwelt schonen und halte mich so auch fit, das ist mir wichtig.“

Laut Schirpenbach würden viele denken, dass er nur ein Manager sei, doch als Seelsorger sei er auch ganz nah bei den Gläubigen. Während seiner Arbeit konnte er schon vielen Menschen helfen, außerdem gebe die Arbeit ihm auch sehr viel zurück, so Schirpenbach. „Ich habe eine Frau an ihrem Sterbebett begleitet. Zu sehen, wie ein Mensch seinen Tod ehrlich annimmt und mit einer Gelassenheit und Freude aus dem Leben geht, macht mir viel Mut.“

Die 29-jährige Natalie Panitz aus Neuss findet, dass die Arbeit des Pastors unverzichtbar sei. Sie findet, es sei schwierig für Geistliche, die Seelsorge für alle Gläubigen zu leisten, aber auch eine Herausforderung. „Man muss auch schauen, dass die Gemeinden sich nicht zu viel vornehmen. Ein Pastor ist auch nur ein Mensch und hat seine Grenzen.“ Die evangelische Kirche hingegen ist laut Dietrich Denker, Superintendent des Kirchenkreises Gladbach-Neuss, nicht so stark vom Pfarrer-Mangel betroffen: „Ich denke nicht, dass es viel mehr Arbeit ist, es wird nur anders verteilt. Die Christen sind Optimisten. Langfristig wird es bestimmt öfter vorkommen, dass ein Geistlicher für eine Region zuständig ist.“

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