Landrat Rhein-Kreis Neuss „Wenn sich die Bevölkerung nicht freiwillig an die dringenden Empfehlungen hält, bleibt nur noch die Ausgangssperre“

Rhein-Kreis Neuss · Die Stadt Leverkusen hat eine Teilausgangssperre verhängt. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke findet Einzellösungen nicht glücklich. Er appelliert an die Bevölkerung, sich an Verhaltensregeln zu halten, andernfalls sei eine Ausgangssperre unvermeidlich.

Rhein-Kreis Neuss: Landrat Hans-Jürgen Petrauschke appelliert, Verhaltensregeln einzuhalten
Foto: Rhein-Kreis Neuss

Die Stadt Leverkusen hat am Donnerstagabend eine Teilausgangssperre verhängt. Bürger dürfen dort ab sofort nur noch alleine oder zu zweit aus dem Haus gehen.

Auf Anfrage teilt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke mit, dass er nichts von Einzellösungen halte. Ob es auch im Rhein-Kreis Neuss eine Ausgangssperre geben wird, dafür sei der morgige Samstag entscheidend. „Wenn sich die Bevölkerung nicht freiwillig an die dringenden Empfehlungen und Anordnungen hält und sich Menschen zum Beispiel weiter in Gruppen treffen, bleibt nur noch die Ausgangssperre", sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Deshalb sei es richtig, wenn bundesweit auch Mobilfunktdaten ausgewertet würden, um festzustellen, wie die Menschen ihr Verhalten ändern.

Die Stadt Neuss werde keine singuläre Lösung treffen, sagt ein Sprecher der Stadt. Die Stadt habe aber die Mannschaft verstärkt, die zu Kontrollen unterwegs sind. So soll auch am Wochenende sichergestellt sein, dass auch in den Neusser Ortsteilen die per Erlass vorgenommenen Einschränkungen kontrolliert werden können.

Auch die Stadt Kaarst beschäftigt sich mit der Frage nach einer Ausgangssperre. „Wir werden als kreisangehörige Stadt keinen Alleingang machen. Die Ausgangssperre ist der letzte Schritt, und den sollte das Land respektive der Kreis vorgehen“, heißt es. „Dennoch sollten sich die Kaarster darüber bewusst sein, dass es auch auf ihr Verhalten am Wochenende ankommt, ob wir in der kommenden Woche noch einen Spaziergang machen können, oder nicht."

Landrat Petrauschke appelliert an die Bevölkerung, sich freiwillig an die Regeln zu halten: "Ich rufe nochmals dringend auf: Es hängt jetzt von jedem einzelnen ab, dass Corona nicht zur Katastrophe wird. Verlassen Sie die Wohnung nur, wenn es dringend notwendig ist, etwa zum Einkaufen, zum Arztbesuch oder zur Arbeit. Halten Sie auch dort Abstand von zwei Metern zu anderen Menschen. Waschen Sie häufig die Hände, greifen Sie sich nicht ins Gesicht und essen Sie nicht ohne vorheriges Händewaschen. Beachten Sie die bekannten Hygienemaßnahmen. Nur so können wir erreichen, dass sich das Virus nicht wie bisher verbreitet. Ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass sich heute noch Gruppen zum Feiern versammeln und die im Interesse der Allgemeinheit dringend notwendige Zurückhaltung fehlt."

(NGZ)
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