Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss Gute Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt

Rhein-Kreis · Der Arbeitsmarkt zieht im Frühling wieder merklich an, es gibt deutlich mehr Stellen. Durch den vom Bund geschaffenen Lohnkostenzuschuss für Langzeitarbeitslose haben sich deren Chancen zudem verbessert.

 Im Februar haben Arbeitsagentur und Jobcenter im Rhein-Kreis und in Mönchengladbach 1687 Arbeitsstellen eingeworben. Im Januar waren es 653 Stellen weniger.

Im Februar haben Arbeitsagentur und Jobcenter im Rhein-Kreis und in Mönchengladbach 1687 Arbeitsstellen eingeworben. Im Januar waren es 653 Stellen weniger.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Als sich Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und der Bundestagsabgeordnete Hermann Gröhe (CDU) kürzlich zum Austausch mit Wolfgang Draeger, dem neuen Geschäftsführer des Jobcenters im Rhein-Kreis Neuss, trafen, ging es unter anderem um die Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt. Draeger hatte durchaus gute Nachrichten: Durch den vom Bund neu geschaffenen Lohnkostenzuschuss für Langzeitarbeitslose konnten im Rhein-Kreis bereits 43 Menschen in Arbeit vermittelt werden, etwa die Hälfte in private Unternehmen. Auch die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten entwickle sich gut. „Bei der im Rhein-Kreis Neuss niedrigen Arbeitslosenquote kommt der Vermittlung von Langzeitarbeitslosen eine besondere Bedeutung zu“, betont Petrauschke.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenquote im Kreis deutlich gefallen. Das geht aus den Zahlen zum Arbeitsmarkt hervor, die die Agentur für Arbeit Mönchengladbach, die auch für den Rhein-Kreis zuständig ist, am Freitag vorgestellt hat. Zwar blieb die Arbeitslosenquote im Februar im Kreis mit 5,1 Prozent auf dem Stand des Vormonats. Im Februar 2018 betrug die Quote allerdings 5,7 Prozent. Zudem nimmt der Markt nun Frühlingsschwung auf: Die Zahl an offenen Stellen steigt. Angela Schoofs, Vorsitzende der Agentur für Arbeit Mönchengladbach, spricht gar davon, dass „der Arbeitsmarkt im Bezirk brummt“. Die Zahl der gemeldeten Stellen sei im Vergleich zum Februar 2018 um 15,2 Prozent gestiegen, im Vergleich zum Januar 2019 sei es ein Plus von 63,2 Prozent.

Der übers Jahr betrachtet positive Trend ist in allen drei Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Kreis zu spüren. In der Geschäftsstelle Neuss betrug die Arbeitslosenquote im Februar 5,5 Prozent. Das entspricht zwar ebenfalls dem Vormonatswert, bedeutet im Vergleich zum Februar 2018 aber einen Rückgang um 0,6 Prozentpunkte. In Dormagen sank die Arbeitslosenquote im Februar im Vergleich zum Januar um 0,1 auf 4,4 Prozent. Im Februar 2018 waren es dort 5,1 Prozent. Die Geschäftsstelle Grevenbroich bildet allerdings einen – wenn auch kleinen – Ausreißer: Dort stieg die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Januar um 0,1 auf 4,4 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie allerdings noch 5,1 Prozent. Zur Geschäftsstelle Neuss gehören die Städte Neuss, Korschenbroich, Kaarst und Meerbusch. Zur Geschäftsstelle Grevenbroich zählen Grevenbroich, Jüchen und Rommerskirchen.

Angela Schoofs betont, dass eine fundierte Ausbildung die Grundlage für gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt ist. Es sei wichtig, dass sich junge Menschen gut über Ausbildung und Berufe informieren. Zudem seien Weiterbildung und Qualifizierung ein wichtiger Schlüssel.

Das gilt auch bei der Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt. Der Bund hat dafür mehr Geld zur Verfügung gestellt, das Jobcenter im Kreis hat 5,3 Millionen Euro mehr zur Verfügung. „Gerade in Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels ist es wichtig, Maßnahmen zu verstärken, die auch Langzeitarbeitslosen den Weg in den Arbeitsmarkt eröffnen“, betont Hermann Gröhe. „Die Erfolge des Jobcenters zeigen, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort