Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss Ein Förderprogramm für Innovationen

Rhein-Kreis · Der Rhein-Kreis Neuss legt ein eigenes Förderprogramm auf, um kleine und mittlere Unternehmen bei zukunftsweisenden Projekten zu unterstützen. Bis zu 300.000 Euro können insgesamt pro Jahr abgerufen werden.

 Überzeugt vom „Innovationskreis“ (v.l.): Jürgen Schnitzmeier (Zenit GmbH), Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Kreisdirektor Dirk Brügge und Günter Huhle (Corevas).

Überzeugt vom „Innovationskreis“ (v.l.): Jürgen Schnitzmeier (Zenit GmbH), Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Kreisdirektor Dirk Brügge und Günter Huhle (Corevas).

Foto: Andreas Woitschützke

Der erste Jury-Termin steht schon. Am 19. März soll über die ersten Fördermittel, die ein neues Programm des Rhein-Kreises für Innovationen in kleinen und mittleren Unternehmen bereitstellt, beraten werden. Der enge Zeitplan ist auch ein Signal: Das Programm wurde am Mittwoch vorgestellt, ab sofort können Bewerbungen bei der Kreiswirtschaftsförderung eingereicht werden. In wenigen Wochen könnten schon die ersten Mittel fließen. Kreisdirektor Dirk Brügge betont, dass „Einfachheit und Schnelligkeit“ zentrale Merkmale sein sollen. „Wir haben auch deshalb ein eigenes Förderprogramm aufgelegt, weil ähnliche Angebote auf Bundes- und Landesebene vielen Unternehmen schlicht zu kompliziert sind“, sagt er. Statt durch Bürokratie abzuschrecken, sollen die Fördermittel die Unternehmen schließlich motivieren, in Forschung und Innovationen zu investieren.

Deshalb stellt der Kreistag 300.000 Euro pro Jahr bereit, um Unternehmen mit Sitz im Rhein-Kreis Neuss bei der Umsetzung von innovativen Projekten zu unterstützen. Es handle sich um ein in NRW bislang einzigartiges kommunales Instrument. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke betont, dass der „Mittelstand das Herz unserer Wirtschaft“ ist. „Innovationen sind die Basis für dauerhaften Wohlstand, für sichere und neue Arbeitsplätze. Gerade mit Blick auf den nachhaltigen Strukturwandel in unserer Region ist es daher wichtig, Innovationen und den digitalen Fortschritt zu unterstützen“, erklärt Petrauschke.

Das Innovationsförderprogramm ist Teil der „Digitalisierungsstrategie Wirtschaft“ der Kreiswirtschaftsförderung. Ziel ist es, den Kreis insgesamt als Innovations- und Gründerkreis auszubauen. Bis zu 25.000 Euro Fördermittel können einzelne Unternehmen aus dem neuen Programm beantragen. Nicht-investive Maßnahmen – wie zum Beispiel Technologie- und Wettbewerbsrecherchen und Machbarkeitsanalysen – werden mit bis zu 5000 Euro unterstützt. Bei investiven Maßnahmen, beispielsweise der Anschaffung von Maschinen sowie Soft- und Hardware, ist eine Förderung bis zu 20.000 Euro möglich. Die Förderrichtlinien wurden in Zusammenarbeit mit der in Mülheim ansässigen Zenit GmbH erarbeitet, die es sich seit 1984 zur Aufgabe gemacht hat, dem Mittelstand bei der Entwicklung und Einführung zukunftsweisender Innovationen zur Seite zu stehen.

 Madita Beeckmann von der Kreiswirtschaftsförderung.

Madita Beeckmann von der Kreiswirtschaftsförderung.

Foto: S. Büntig/Rhein-Kreis Neuss

Ein erster Bewerber für Mittel aus dem Programm steht schon in den Startlöchern. Das in Grevenbroich ansässige Unternehmen Corevas, das die Notruf-Software „Emergency Eye“ entwickelt hat, die zum Lebensretter via Smartphone werden kann, arbeitet bereits an weiteren Ideen – und könnte damit bei der Jury vorstellig werden. Corevas-Mitgründer Günter Huhle, der aus seiner mehrjährigen Tätigkeit in der Geschäftsentwicklung bei Johnson & Johnson Erfahrung mit Innovationsprojekten hat, ist aber auch losgelöst davon überzeugt, dass es im Rhein-Kreis Bedarf an dem nun aus der Taufe gehobenen Innovationsprogramm gibt.

Unternehmen, die Interesse an der Förderprogramm haben, können sich unter der Rufnummer 02131 9287575 bei der Kreiswirtschaftsförderung melden. Mehr zum Programm gibt es unter www.innovationskreis.de im Internet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort