Fachkräftemangel im Rhein-Kreis Neuss Beim Personal über deutsch-niederländische Grenze blicken

Rhein-Kreis · Euregio-Projekt startet Untersuchung im deutsch-niederländischen Grenzgebiet. Das Projekt ,Unternehmen 2020’ will Betriebe für die Anstellung von Personal aus dem Nachbarland fit machen.

 Im Austausch: Michael Weigand (Lern- und Bildungsakademie Mönchengladbach) und Nina Krockow (mind4share/Niederlande).

Im Austausch: Michael Weigand (Lern- und Bildungsakademie Mönchengladbach) und Nina Krockow (mind4share/Niederlande).

Foto: Interreg/Euregio

Die Lern- und Bildungsakademie in Mönchengladbach wird in Zusammenarbeit mit niederländischen Partnern eine umfangreiche Untersuchung unter Ausbildungsbetrieben im deutsch-niederländischen Grenzgebiet durchführen. Ziel des Euregio-Projektes ist es, den Personalbedarf aus dem Nachbarland konkret zu identifizieren und Angebote zu erarbeiten. Viele mittelständische Betriebe würden gerne Personal aus dem Nachbarland anwerben. Oft fehle ihnen jedoch das Wissen über das Ausbildungssystem beim Nachbarn. Außerdem werde der Mehrwert von Personal aus dem anderen Land unterschätzt.

„Wir können jungen Menschen zwar empfehlen, bei ihrer Arbeitssuche auch über die Grenze zu schauen, aber ohne ein deutliches Angebot von Seiten der Wirtschaft hat das wenig Sinn. Das Projekt ,Unternehmen 2020’ will darum Betriebe für die Anstellung von Personal aus dem Nachbarland ausbilden. Nur so können wir Angebot und Nachfrage über die Grenze hinweg verbinden“, erklärt Michael Weigand, Geschäftsführer der Lern- und Bildungsakademie Mönchengladbach. Er hat dabei auch die Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss im Blick.

In einer Untersuchung werden kleine und mittlere Betriebe aufgefordert, ihre Ausbildungs- und Stellenbesetzung mit Personal aus dem Nachbarland zu überdenken und interessante Berufsbilder herauszuarbeiten. Die Online-Untersuchung richtet sich vor allem an Betriebe aus den regional wichtigen Branchen Logistik, Landwirtschaft, Lebensmittel, Einzelhandel, Tourismus, Gesundheitswesen und Medien. Die teilnehmenden Betriebe beider Länder erhalten bis Mitte 2020 außerdem Schulungsseminare. Firmen mit Interesse an Azubis und Fachkräften aus dem Nachbarland werden aufgefordert, sich auf www.Unternehmen2020.eu für die Untersuchung anzumelden. Die grenzüberschreitenden Netzwerktreffen und Schulungstage sind für Personalmanager der teilnehmenden Unternehmen kostenfrei.

(NGZ)
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