Expo Real - Internationale Fachmesse für Immobilien und Investitionen Rhein-Schiene boomt – Rhein-Kreis profitiert

Rhein-Kreis · Mit dem neuen Regionalplan hat der Rhein-Kreis Neuss mehr Platz für Unternehmen – Basis für einen starken Auftritt auf der Expo Real.

Der Standort Niederrhein auf der Immobilienmesse Expo Real in München. In Halle B1, Stand 314, treten acht Städte und Gemeinden des Rhein-Kreises gemeinsam mit Nachbarn aus der Region auf.

Der Standort Niederrhein auf der Immobilienmesse Expo Real in München. In Halle B1, Stand 314, treten acht Städte und Gemeinden des Rhein-Kreises gemeinsam mit Nachbarn aus der Region auf.

Foto: Alex Schelbert/Messe München GmbH

Endlich 18 und dann noch drei Tage in München, das wird ein Fest – oder auch eine Menge Arbeit: Zum 18. Mal präsentiert sich der Rhein-Kreis Neuss bei der Expo Real, der Internationalen Fachmesse für Immobilien und Investitionen in München. Vom 8. bis 10. Oktober sind fast alle Bürgermeister, viele Dezernenten und Wirtschaftsförderer aus den acht Städten und Gemeinden im Kreisgebiet auf der Messe an der Isar unterwegs, um Pläne und Projekte für neue Gewerbeflächen, aber auch Wohnungsbauvorhaben einem internationalen Fachpublikum vorzustellen.

Der Rhein-Kreis und seine Kommunen, darunter seit dem vergangenen Jahr auch die Stadt Neuss, treten dabei nicht als Einzelkämpfer auf, sondern setzen bewusst auf ein erprobtes Team: Am Gemeinschaftsstand Niederrhein sind auch die Städte Mönchengladbach, Krefeld sowie die Kreise Kleve, Viersen und Wesel mit im Boot. Hinzu kommen weitere Partner wie die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein und viele Unternehmen aus der Region, die die Chance nutzen, ihre Projekte und Dienstleistungen auf internationalem Parkett zu präsentieren. Dazu gehören unter anderem RWE, die Neusser Bauverein AG, die Sparkasse Neuss im Verbund mit den Partnergeldinstituten vom Niederrhein, die Stadtwerke Neuss sowie das Architekturbüro Otten, Dielen, Gemmer und das Unternehmen Famos Immobilien aus Korschenbroich. Über das Engagement in der Kreisgemeinschaft hinaus ist die Gesellschaft Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung Dormagen in diesem Jahr zum ersten Mal auch als eigenständiger Partner dabei . Der Auftritt ist Teil einer Strategie, mit der für eine neue Stadtmarke geworben und ein neues Logo bekannt gemacht werden sollen: Das „d!“ steht mit dem Slogan „Dormagen. Natürlich! Am Rhein.“ für eine Standortmarketing-Offensive.

Gemeinsam auf der Expo Real (v.l.): Bürgermeister Martin Mertens, Bürgermeister Reiner Breuer, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus, Bürgermeister Marc Venten.

Gemeinsam auf der Expo Real (v.l.): Bürgermeister Martin Mertens, Bürgermeister Reiner Breuer, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus, Bürgermeister Marc Venten.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Standortmarketing, das ist auch eines der wichtigsten Themen, wenn Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, auch Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Standort Niederrhein GmbH, über die Expo Real spricht: „Die Messe ist eine der großen Chancen, auf sich aufmerksam zu machen. Dabei sein, ist wichtig.“ Und das, so Petrauschke, mit einem Konzept, das die eigene Region, den Kreis und seine Städte und Gemeinden auch für Unternehmen und Investoren, die sich weltweit orientieren, sichtbar machen. Das, so der Landrat, gelingt dem Niederrhein mit seinem Gemeinschaftsauftritt gut. Mit 19 von insgesamt 77 Projekten sind die Kreis-Kommunen in diesem Jahr im Immobilienguide der Gesellschaft Standort Niederrhein vertreten. Vieles davon passt zu den Themenschwerpunkten, über die Aussteller und Experten am Niederrhein-Stand in München diskutieren wollen: Revitalisierung von Gewerbeflächen zum Beispiel, wie sie auch am Silbersee an der Grenze zwischen Neuss und Dormagen oder am Alt-Standort von Ikea in Kaarst eine Rolle spielt.

   Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (l.) und Kreis-Wirtschaftsförderer Robert Abts (rechts) haben den Messeauftritt des Rhein-Kreises vorbereitet.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (l.) und Kreis-Wirtschaftsförderer Robert Abts (rechts) haben den Messeauftritt des Rhein-Kreises vorbereitet.

Foto: Frank Kirschstein

Ein zweiter Schwerpunkt in diese Jahr sind zahlreiche Wohnungsbauprojekte: von neuen, großen Quartieren, wie sie zum Beispiel der Neusser Bauverein auf dem früheren Alexianergelände plant, bis hin zu kleineren innerstädtischen Verdichtung oder dem Bau günstiger Eigenheime, etwa in Neuss-Vogelsang.

Der Rhein-Kreis will die Messe in München auch für die Premiere eines neuen Image-Films nutzen, kündigt Kreis-Wirtschaftsförderer Robert Abts an. Die Botschaft: Der Kreis verfügt über eine Top-Infrastruktur und ist international vernetzt. Das, so Abts, zeigten auch die neuesten Zahlen für FDI-Projekte – Foreign Direct Investments – Ansiedlungen und Erweiterungen ausländischer Unternehmen. Elf Ansiedlungen und drei Erweiterungen wurden 2017 gezählt, sechs davon in Neuss, drei in Kaarst, je zwei in Dormagen und Grevenbroich und eine in Meerbusch. Die meisten Investitionen kamen dabei aus China, aus der Türkei und aus Japan. „Die Rhein-Schiene boomt“, sagt Petrauschke. Umso wichtiger sei es, jetzt die Grundlagen zu legen, damit dieser Boom nicht plötzlich an Grenzen stößt. Petrauschke: „Deshalb sind Themen wie der Ausbau des Breitbandnetzes, Initiativen zur Sicherung des Angebots an Fachkräften und auch die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum so wichtig.“ Außerdem gelte es, die Möglichkeiten des neuen Regionalplans konsequent zu nutzen. Die Pläne von RWE und duisport für ein großes Gewerbegebiet und einen Logistikstandort zwischen Grevenbroich und Jüchen seien dafür ein gutes Beispiel. In Zukunft könnten die früheren Tagebauflächen und auch der alte Kraftwerksstandort Frimmersdorf wertvolle Flächen auch für eine weitere industrielle Nutzung sein. Petrauschke: „Nicht alle Flächen stehen bereits zur Verfügung, aber wir können Ideen sammeln, Konzepte entwickeln und Interesse wecken.“ Das Potenzial, dass die Region nach dem Ende von Tagebau und Braunkohleverstromung – ein Thema, bei dem Petrauschke deutlich vor voreiligen Schritten warnt, die vor allem der stromintensiven Industrie schaden würden – einen weiteren starken Industriestandort entwickeln kann, sei auf jeden Fall vorhanden.

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