Sieben Ausflugstipps Raus aus dem Rhein-Kreis, rein in die Region
Rhein-Kreis · Im Umkreis von 100 Kilometern gibt es einiges zu entdecken: Unsere Redaktion gibt sieben Ausflugstipps für Naturliebhaber, Museumsfans und Familien.
Keine Frage, im Rhein-Kreis Neuss gibt es schöne Orte zu entdecken. Wer jedoch einen Abstecher ins Umland unternehmen möchte, kann sich an den Ausflugstipps orientieren.
„Zipfeltour“ zum westlichsten Teil des Landes – Selfkant Warum nicht mal zum westlichsten Zipfel Deutschlands fahren? Der Selfkant ist im Niederrheinischen Tiefland im Kreis Heinsberg gelegen und Teil des sogenannten Zipfelbunds, der es mit der nördlichsten (List auf Sylt), östlichsten (Görlitz) und südlichsten (Oberstdorf) Gemeinde verbindet. Der Grenzstein befindet sich an der K1 in der Nähe des Ortes Isenbruch. Die Koordinaten lauten: 51.051026,5.866606. An der Grenze wurde der „Erlebnisraum Westzipfel“ eingerichtet, der zu Radtouren und Spaziergängen einlädt. Bei den niederländischen Nachbarn gibt es direkt die nächste Attraktion – dort ist „Het smalste Stukje Nederland“, die schmalste Stelle der Niederlande also. Ein rund 200 Meter langer Steg ermöglicht den Zugang auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl.
Über der Kunstsammlung im Drahtnetz schweben – Düsseldorf Einem vielleicht unerwarteten Vergnügen können mutige Familien im Düsseldorfer K21 nachgehen: In mehr als 25 Metern Höhe schwebt über der Piazza des Museums die spektakuläre Installation „in Orbit“ des argentinischen Künstlers Tomás Saracenco. Das begehbare Kunstwerk ist eine Konstruktion aus nahezu transparenten Stahlnetzen, die in drei Ebenen unter der gewaltigen Glaskuppel des Gebäudes aufgespannt sind. Mit den eigenen Schuhen, die unbedingt ein starkes Profil haben müssen, sind Kletterer ab zwölf Jahren eingeladen, die Installation zu betreten und zu erkunden: Wippend, wackelnd und fast schwerelos bewegt man sich über die 2500 Quadratmeter große Netzstruktur. Neben Mut ist tatsächlich ein bisschen Kondition erforderlich, denn der Ein- und Ausstieg zur Treppe ist recht steil. Eintritt: 12 Euro für Erwachsene, Ständehausstraße 1, 40217 Düsseldorf
Woodgolf im Venhof/Nationalpark de Meinweg Wer seinen Kindern den Spaziergang im Wald schmackhaft machen möchte, kann kurz hinter der holländischen Grenze und nur wenige Minuten von Roermond entfernt im Reiterhof Venhof fündig werden. Dort wird ein großer Spaß für die ganze Familie angeboten: Woodgolf – und das geht auch im Winter. Mit großen Holzschlägern macht man sich auf einer vorgegebenen Route auf den Weg durch den Wald. Wie beim echten Golf gilt es dabei Bälle zu schlagen, die am Ende in Eimern landen sollen. Wer sich danach stärken möchte, bekommt im Venhof Getränke und kleine Snacks coronabedingt „to go“. Abgesehen davon lohnt sich der Nationalpark de Meinweg für eine Radtour oder eine Wanderung, auch Kutsch- oder Planwagenfahrten sowie geführte Ausritte werden vom Venhof angeboten. Reservierungen und Informationen: www.venhof.nl
Zeitreise im Niederrheinischen Freilichtmuseum Auf einem 4,5 Hektar großen Gelände locken Fachwerkhäuser, historische Hofanlagen und Werkstätte in die Vergangenheit. Bei einem Spaziergang können Besucher nicht nur die einzelnen Gebäude erkunden: Sie erfahren auch allerhand über das „Leben und Arbeiten am Niederrhein in vortechnisierter Zeit.“ Das Herzstück des Freilichtmuseums ist die Wasserburg „Dorenburg“: Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert und zeigt Ausstellungsstücke zur bürgerlichen und adeligen Wohnkultur des Niederrheins. Auch ein Spielzeugmuseum befindet sich auf dem Gelände, das unterschiedliche Aspekte der Spielkultur aufgreift. Und wer nach so vielen neuen Eindrücken eine Stärkung braucht, kann in der Gaststätte „Pannekookenhuus“ einkehren. Öffnungszeiten bis März, dienstags bis sonntags, 10 bis 16 Uhr, Eintritt: Erwachsene 4,50 Euro, Kinder bis 17 Jahren 1,50 Euro. Adresse: Am Freilichtmuseum 1, 47929 Grefrath.
Begehbare Achterbahn in Duisburg Wer schon immer einmal auf einer Achterbahn spazieren gehen wollte, hat auf einer Halde im Duisburger Angerpark die Gelegenheit dazu: Dort steht nämlich ein Kunstwerk von Heike Mutter und Ulrich Genth. „Tiger and Turtle“, so der Name, ist eine Skulptur, die aussieht wie eine Achterbahn. Tatsächlich besteht sie aus vielen kleinen Treppenstufen und kann munter begangen werden (lediglich der Looping ist abgesperrt). Und wem der kleine Abstecher noch nicht gereicht hat, der kann seine Tour fortsetzen in dem Landschaftspark rund um ein stillgelegtes Hüttenwerk in Duisburg-Meiderich, Emscherstraße 71. Industriekultur trifft dort auf Natur: Höhepunkt des Ausflugs ist ein Abstecher auf die 70 Meter hohe Plattform des Hochofens 5. Nicht nur Industrie-Interessierte, sondern auch Fotografen kommen dort auf ihre Kosten.
Wildgehege und Steinlabyrinth in Viersen Auf den Süchtelner Höhen 9 in Viersen gibt es ein Wildgehege mit Eseln, Wildschweinen, Damwild und Kamerunschafen. Die Tiere können auch gefüttert werden. Der Eintritt ist frei. Wer von dort aus den Schildern zum Steinlabyrinth folgt, kann seine Orientierung unter Beweis stellen. Die Grundform entspricht dem Kretischen Labyrinth mit seinen sieben Umläufen. Wer alles richtig macht und nicht vom Weg abkommt, findet sich in Viersens Mitte wieder.
Ägyptisches Museum der Universität Bonn Das kleine, aber sehr nette Museum zeigt eine der reichsten Kollektionen ägyptischer Altertümer im Rheinland. Es präsentiert seine Sammlung unter dem Titel „Drei Wege nach Ägypten“. Die aktuelle Sonderausstellung „Masterpiece oder ‚Religion für Arme‘“ zeigt „Überraschende Aspekte des Bonner Kalksandsteinreliefs BoSAe2113“. Diese auf den ersten Blick unscheinbare dekorierte Steintafel mit der Inventarnummer wurde vor rund 120 Jahren in Luxor/Ägypten erworben und galt bis vor kurzem als einfaches Bildhauerlehrstück. Neueste Forschungen zu Religions- und kunstgeschichtlichen Aspekten erheben es in den Rang eines bislang unbekannten und unerkannten Bonner Masterpiece. Eintritt: Erwachsene zahlen 2 Euro, Kinder 1,50 Euro. Adresse: Regina-Pacis-Weg 7 in 53113