Ergebnisse im Wahlkreis 47 Große Freude bei Lienenkämper (CDU) und Rock (Grüne)

Rhein-Kreis · CDU-Kandidat Lutz Lienenkämper verteidigt seinen Wahlkreis und zieht zum fünften Mal in den Landtag. Auch für Simon Rock von den Grünen stehen die Chancen gut. Enttäuscht zeigen sich SPD und FDP.

Hat gute Chancen, in den Landtag einzuziehen: Grünen-Kandidat Simon Rock freut sich über das gute Ergebnis für seine Partei – auch im Wahlkreis 47.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Gute Stimmung herrschte am Wahl-Abend bei der CDU: Die Christdemokraten haben den Wahlkreis 47 gewonnen. Kandidat Lutz Lienenkämper zieht zum fünften Mal in den Landtag ein. Nach seiner ersten Wahl 2005 konnte der CDU-Politiker seinen Wahlkreis am Sonntag zum vierten Mal verteidigen. Auf den amtierenden Landesfinanzminister entfielen 45 Prozent der Erststimmen aus Kaarst, Korschenbroich, seiner Heimatstadt Meerbusch und großen Teilen von Jüchen, der bei dieser Wahl „geteiliten“ Stadt. Der Vorsprung gegenüber Marcel Knuppertz (SPD) ist deutlich: Der Lehrer aus Korschenbroich konnte nur 22,4 Prozent der Erststimmen holen.

Lutz Lienenkämper verteidigt erneut seinen Wahlkreis. Das Ergebnis wertet er als „deutlichen Regierungsauftrag“ für die CDU.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Das Ergebnis wertet Lutz Lienenkämper als „deutlichen Regierungsauftrag“: Wenn nun auch eine andere Perspektive gewählt worden sei, rufe das Ergebnis „nach einer CDU-geführten neuen Regierung“. Ob Schwarz-Grün oder ein Jamaika-Bündnis – Lienenkämper sieht seine Partei jetzt in der Verantwortung, dem Auftrag der Wähler so nachzukommen, „dass wir nachhaltig erfolgreich regieren“. Der Wahlkampf sei ein Mannschaftsspiel gewesen; hier hätten alle loyal zusammengearbeitet – auch im Heimat-Wahlkreis des 52-Jährigen.

Geradezu euphorisch äußert sich Ansgar Heveling, Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender der Kreis-CDU: „Die CDU hat hervorragende Ergebnisse erzielt. In Korschenbroich ist sie bei den Zweitstimmen sogar in der Spitzengruppe im Rhein-Kreis und hat damit wieder eine ganz starke Position.“ Er spricht sich für Gespräche zwischen CDU und Grünen aus.

Das SPD-Ergebnis auf Landesebene wertet Kandidat Marcel Knuppertz als Klatsche. „Auf Wahlkreisebene bin ich sehr positiv gestimmt“, sagt er. „Für Korschenbroich sind wir auf einem sehr zufriedenstellenden Weg. Ich freue mich jedenfalls über die Ergebnisse vor Ort.“ Eine Chance, in den Landtag einzuziehen, hat Knuppertz nicht: „Dass ich auf Listenplatz 118 stehe, ist natürlich überhaupt nicht schön.“

SPD-Kandidat Marcel Knuppertz (Mitte) am Wahlabend, hier mit Lena Meyer und Stefan Schramke von der SPD in Korschenbroich. Foto: K. Verhoeven

Foto: Karin Verhoeven

Anders ist das bei Simon Rock von den Grünen: Er steht auf Platz 30 der Landesliste und hat mit rund 17,3 Prozent der Erststimmen in seinem Wahlkreis gute Chancen, in den Landtag einzuziehen. „Ein hervorragendes Ergebnis, auch wenn noch nicht klar ist, ob Rot-Grün zustande kommt“, sagt der 33-Jährige, der sein Ergebnis im Wahlkreis auch als großen Vertrauensbeweis wertet. „Meine Erwartungen wurden übertroffen, meine Hoffnung wurde erfüllt.“ Das Ergebnis erklärt er sich mit der „guten Performance der grünen Minister“ und nicht zuletzt mit enormem Rückenwind aus der Bundespolitik. Am Dienstag stehe das erste Treffen der neu gewählten Abgeordneten an.

Enttäuschung hingegen bei der FDP-Wahlparty in Korschenbroich: An seinem 30. Geburtstag hätte Kandidat Simon Kell (7,3 Prozent der Erststimmen) gern kräftiger gefeiert. „Die Stimmung ist äußerst bescheiden, vor allem wegen des Landesergebnisses. Das hatten wir uns deutlich besser vorgestellt. Das Ergebnis in unserem Wahlkreis rettet uns ein wenig – offenbar konnten wir lokal stärker überzeugen.“

Simon Kell bei der Wahlparty der FDP in Korschenbroich.

Foto: Walter, Wolfgang
Foto: grafik

Hildegard Kuhlmeier, SPD-Fraktionschefin in Kaarst, sieht Schwarz-Gelb auf Landesebene abgewählt. Enttäuscht ist sie dennoch. „Wir hatten uns mehr Hoffnungen gemacht.“ Warum Knuppertz nicht besser abgeschnitten hat, soll nun analysiert werden. Der Kaarster CDU-Parteichef Christian Horn hätte nicht mit einem so deutlichen Ergebnis gerechnet. Für ihn steht fest: „Hendrik Wüst soll Ministerpräsident bleiben.“ Die Wähler hätten sich gegen eine Regierung unter SPD-Führung ausgesprochen.