Ehrenamtlich tätig im Rhein-Kreis Neuss Der Templerorden setzt sich für soziale Projekte ein

Rhein-Kreis · Am Samstag feiert der Orden seine ökumenische Bernhardis-Vesper im Zisterzienserkloster Langwaden.

 Günther Alsdorf zeigt ein Bild vom Festgottesdienst des Ordens beim evangelischen Kirchentag in Dortmund im Juni.

Günther Alsdorf zeigt ein Bild vom Festgottesdienst des Ordens beim evangelischen Kirchentag in Dortmund im Juni.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Die Kleiderordnung ist klar vorgegeben: Frack, Smoking, Uniform oder dunkler Anzug für Herren und „Damen entsprechend“, die „Ritter und Damen“ werden während des Gottesdienstes ihren Ordensmantel tragen. So steht es auf der Einladung, denn für kommenden Samstag hat das Großpriorat Deutschland des internationalen Templerordens OSMTH (Ordo Supremus Militaris Templi Hierosolymitani) zur ökumenischen Bernhardis-Vesper ins Kloster Langwaden eingeladen.

„Die Vesper feiern wir gemeinsam mit den Ordensbrüdern des Zisterzienserordens“, sagt Gerd G. Schwager. Schwager ist Großprior des Ordens, heißt, er steht allen zwölf Komtureien, die es in Deutschland gibt, vor. Mit „Komturei“ wird eine Niederlassung des Ordens bezeichnet. „Chef“ der Komturei Neuss ist Rudolf Rother.

Auf die feierliche Vesper freut er sich sehr. Denn nach dem Gottesdienst wird dem evangelischen Militär-Geistlichen Matthias Heimer der höchste Orden der Templer, der Pro Merito, verliehen. Den hatten in den vergangenen Jahren bereits der ehemalige NRW-Innenminister, Fritz Behrens, die frühere Präsidentin des Deutschen Bundestages, Rita Süssmuth, der frühere Vorsitzende des Innenausschusses des Deutschen Bundestages, Wolfgang Bosbach, sowie der ehemalige Neusser Bundestagsabgeordnete Heinz Günther Hüsch erhalten. „Menschen auf dem Pilgerweg ihres Lebens zu schützen“ – das sieht der Orden als seine Hauptaufgabe an“, sagt Günther Alsdorf, Vorsitzender der Komturei Viersen.

1118 gegründet, sah der Templerorden es als seine Hauptaufgabe an, Pilger vor den Gefahren durch Räuber und Wegelagerer zu beschützen. Niederlassungen wurden in fast allen Ländern des christlichen Europas gegründet. Vielleicht weil sein Einfluss zu groß wurde, ließ Papst Clemens V. ihn auf Druck des französischen Königs 1312 auflösen. 1853 wurde er als nicht militärische Hilfsorganisation in Versailles von Prinz Philipp von Orleans neu gegründet. In Deutschland sind 121 Damen und Ritter Mitglieder, zudem gibt es 500 sogenannte Postulanten. Die möchten einmal in den Orden aufgenommen werden. Weltweilt gebe es über 6000 Mitglieder aus über 40 Nationen, wie Schwager informiert. Männer und Frauen, Ritter und Damen also, sind gleichgestellt. Unterstützt werden soziale, humanitäre und kirchliche Projekte. Den Bau von Brunnen in Afrika zu unterstützen, das sei laut Schwager ein großes Projekt, das von der Neusser Komturei unterstützt werde. Mit Hol- und Bringdiensten für alleinstehende Menschen nennt der Großprior ein konkretes Projekt vor Ort. Die Komturei Viersen unterstütze den dortigen Kinderschutzbund, ebenso den Verein „Zornröschen“, der sich um sexuell missbrauchte Kinder kümmert, teilt Alsdorf mit. „Ebenso kümmern wir uns um ein Kindersanatorium in der Ukraine. Dort werden an Knochen-Tuberkulose erkrankte Kinder behandelt“, so Günther Alsdorf weiter. Auch der Kinderschutzbund sowie die Viersener Tafel werden gefördert.

Mitglied in einer Komturei werden kann, wer das 18. Lebensjahr vollendet hat, christlich getauft ist, sich zu den Werten des Christentums bekannt, eine soziale Stellung bekleidet, die der Würde einer Ordensdame/eines Ordensritters entspricht und die Satzungen des Ordens anerkennt. Die Bernhardis-Vesper am kommenden Samstag in Langwaden beginnt um 18 Uhr. An dem Gottesdienst teilnehmen kann jeder.

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