Erklärung für Abweichungen Rhein-Kreis berechnet keinen „eigenen“ Corona-Inzidenzwert

Rhein-Kreis · Für große Verwirrung sorgten bei einigen NGZ-Lesern offensichtlich die täglich vom Rhein-Kreis veröffentlichten Corona-Zahlen. Warum der Inzidenz-Wert des RKI von der Zahl der Infizierten abweicht.

 Bei positiven Tests lässt der Kreis nun keine Typisierung mehr vornehmen, auch, um die Labore zu entlasten.

Bei positiven Tests lässt der Kreis nun keine Typisierung mehr vornehmen, auch, um die Labore zu entlasten.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Für große Verwirrung sorgten bei einigen NGZ-Lesern offensichtlich die täglich vom Rhein-Kreis veröffentlichten Corona-Zahlen. Diese stellen unter anderem die aktuell Infizierten, auch aufgeschlüsselt nach den acht Kommunen des Rhein-Kreises, sowie die Anzahl der Personen, die aufgrund ihrer Erkrankung gerade in einem Krankenhaus behandelt werden, dar. Auch der 7-Tage-Inzidenz-Wert des Robert-Koch-Instituts (RKI) für den Rhein-Kreis wird täglich veröffentlicht. Und dabei stellten NGZ-Leser fest, dass die Zahlen nicht zueinander passen.

„Man kann die Zahlen nicht in einen direkten Zusammenhang stellen“, sagt Benjamin Josephs, Sprecher des Rhein-Kreises, und erklärt warum. So veröffentliche der Kreis täglich die Zahl der positiven Ergebnisse, die im Laufe des Tages beim Gesundheitsamt gemeldet werden. Für das RKI jedoch sei zur Berechnung des Inzidenzwertes das Datum der Testentnahme maßgeblich. „Das deshalb“, so Josephs weiter, „um möglichst nah an den Ansteckungszeitpunkt zu kommen.“ Dies sei ein bundeseinheitliches Verfahren, spricht Josephs weiter. Weshalb der Rhein-Kreis auch keine eigene Inzidenz berechne.

Künftig, informiert Benjamin Josephs, werde der Rhein-Kreis auch nicht mehr darüber berichten, wie viele der Infizierten an der Omikron- oder der Delta-Variante erkrankt sind. Dafür gebe es zwei Gründe: Zum einen zeichne sich ab, dass es wahrscheinlich bald nur noch Omikron-Fälle gebe, man also keinen neuen Erkenntnisgewinn hätte. „Zum anderen sollen dadurch die Labore entlastet werden.“ Das sollen sie auch durch Impfungen.

Und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke appelliert weiter, sich impfen zu lassen, um eine drohende Überlastung der Krankenhäuser zu vermeiden und Menschenleben zu schützen. „Jeder einzelne ist nun aufgerufen, eigenverantwortlich zu handeln und nicht unbedingt notwendige Infektionsgefahren zu vermeiden. Dazu gehört neben einer Reduzierung von Kontakten auch, möglichst eine Maske zu tragen, in der Schule, am Arbeitsplatz oder bei Kontakten in der Freizeit“, sagt der Landrat.