Rhein-Kreis Neuss Rettung der WestLB: Sparkasse trägt Millionen

Rhein-Kreis Neuss · Die Rettung der stark angeschlagenen Landesbank WestLB kommt teuer. Die Last der Sanierung werden vor allem die kommunalen Sparkassen tragen müssen. Fachleute schätzen, dass die Sparkasse Neuss mindestens 12 Millionen Euro stemmen muss.

Eine Summe "in dieser Größenordnung" bestätigte Sparkassen-Sprecher Stephan Meiser, wenn "das Denkmodell umgesetzt" werde. Die Neusser FDP-Ratsfraktion fürchtet, die Belastung für die Sparkasse Neuss liege bei 15 Millionen Euro. Verbandskreise sehen den Beitrag der Stadtsparkasse Düsseldorf bei 25 Millionen Euro; den der Sparkasse Krefeld beziffert Vorstandsvorsitzender Ludger Gooßens bei zirka 20 Millionen Euro.

Außerdem müssen die Sparkassen für die nächsten 25 Jahre mit Blick auf ihr WestLB-Engagement Rücklagen bilden. Die FDP glaubt, die Sparkasse Neuss sei mit 75 Millionen Euro dabei. Stephan Meiser bleibt gelassen. Optimistisch sagt er, dass die Sparkasse Neuss ihre WestLB-Verpflichtungen aus dem laufenden Geschäft erwirtschaften könne. Außerdem erwarte er, dass sich die Beteiligung an der künftigen Verbundbank noch als "werthaltig" erweisen werde.

Eigentümer der WestLB sind zur Hälfte das Land NRW und die beiden Sparkassenverbände für das Rheinland und Westfalen. Der für Neuss zuständige Rheinische Sparkassen- und Giroverband hält demnach ein der Viertel der Landesbank. Der Anteil der Sparkasse Neuss daran liegt bei 4 Prozent. Also ist die Sparkasse indirekt mit einem Prozent an der WestLB beteiligt.

Die FDP fürchtet, dass die Sparkasse angesichts ihrer WestLB-Beiträge den kommunalen Verpflichtungen nur reduziert nachkommen könne. Fraktionschef Köppen: "Weniger Sponsoring kultureller und sportlicher Veranstaltungen, weniger Unterstützung der Schulen, weniger soziale Leistungen und weniger für den städtischen Haushalt."

(NGZ)
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