Meerbusch Regelmäßige Sanierung wichtig

Meerbusch Mit reiner Kosmetik haben Straßensanierungen nichts zu tun - das will Alfons Küster sofort klar stellen: Der Diplom-Ingenieur ist Vorsitzender der Bezirksgruppe Düsseldorf-Krefeld bei der Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure und hat sich jetzt kritisch dazu geäußert, wenn Reparaturen am Straßenbelag aufgeschoben werden, wie es in der Stadt Meerbusch der Fall ist.

Meerbusch Mit reiner Kosmetik haben Straßensanierungen nichts zu tun - das will Alfons Küster sofort klar stellen: Der Diplom-Ingenieur ist Vorsitzender der Bezirksgruppe Düsseldorf-Krefeld bei der Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure und hat sich jetzt kritisch dazu geäußert, wenn Reparaturen am Straßenbelag aufgeschoben werden, wie es in der Stadt Meerbusch der Fall ist.

Asphaltdecke reparieren

"Wer 50 Jahre in einem Haus wohnt und nie etwas ausbessert, muss irgendwann sehr viel investie- ren", sagt Küster. Genau so sei es bei einer Straße: "Wenn sie stets befah- ren, aber nie ausgebessert wird, ist sie schnell völlig kaputt." Dann müsse die Straße aufwendig neugebaut werden. "Das lässt sich aber verhindern, wenn regelmäßig die oberste Asphaltdecke repariert wird und schon bei den ersten Anzeichen von Schäden reagiert wird."

Der Grund liegt im Straßenauf- bau. Unter einer drei bis vier Zenti- meter dicken Asphaltdecke liegen die Unterschichten: Eine Frost- schutzschicht, eine Schottertragschicht und die bituminierte Tragschicht. "Sobald erst Spurrillen auftreten, muss der Asphalt beobachtet werden", sagt Küster. Sind sie Spurrillen bereits tiefer als einige Millimeter, werden sie gefährlich: "Der schwere Verkehr greift den Untergrund an", erklärt Küster. "Dieser wird brüchig - und das geht dann zu Lasten der Tragfähigkeit."

Irgendwann seien die Unter- schichten so kaputt, dass die Straße komplett neugebaut werden müsse. Doch in Meerbusch schiebt die Verwaltung Sanierungen der obers- ten Asphaltdecke vor sich her. Denn: Einen Vollausbau kann sie sich von den Bürgern über Anliegerkosten mitfinanzieren lassen.

Obwohl die Bürger bereits Grundsteuer für Straßenerhalt zahlen: "Das ist ein Ärgernis", sagt Eber- hard Kanski vorn Bund der Steuer- zahler NRW, "Die Grundsteuer deckt bereits den gesamten städtischen Aufwand." Das bedeute: "Aus der Grundsteuer werden etwa die Per- sonalausgaben der Stadt, die Schü- lerbeförderung und auch Reparaturen bezahlt. Wenn dann Straßen- ausbaubeiträge dazukommen, zah- len die Bürger doppelt."

Beschwerde einreichen

Gerade für Meerbusch sei dieses Vorgehen jedoch nicht nachzuvollziehen. Bei der Meerbuscher Finanzlage sei es nicht angebracht, Sanierungsmaßnahmen aufzuschieben. Deshalb empfiehlt er den Bürgern sich zu wehren: "Sie müssen auf den Reparaturen an ihrer Straße bestehen und beim Rat der Stadt eine Beschwerde einreichen."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort