Zeughaus-Konzert der Deutschen Kammerakademie Programmfolge war Mozart gewidmet

Kompositionen zum Genießen und Entspannen schenkten die Deutsche Kammerakademie, geleitet von Johannes Goritzki, und der Kammerchor "Cantemus" den Besuchern des 3. Konzertes der "Reihe der Deutschen Kammerakademie" im ausverkauften Zeughaussaal.

Kompositionen zum Genießen und Entspannen schenkten die Deutsche Kammerakademie, geleitet von Johannes Goritzki, und der Kammerchor "Cantemus" den Besuchern des 3. Konzertes der "Reihe der Deutschen Kammerakademie" im ausverkauften Zeughaussaal.

Wolfgang Amadeus Mozart war die Programmfolge gewidmet, es erklangen die Missa in C "Krönungsmesse" KV 317, die "Vesperae solennes de Confessore" KV 339 und die Sinfonie in Es-Dur KV 543. Sehr forsch, im Gloria und Credo sogar allzu gehetzt, ging Goritzki die Bekannteste der Mozart-Messen an, die Vesper dagegen ließ er beschwingt ausmusizieren. Er konnte sich blind auf die Kompetenz seines Orchesters und die Qualität des von Raimund Wippermann optimal vorbereiteten Chores verlassen.

Die rund 30 noch recht jungen Sängerinnen und Sänger, ehemalige Studenten der Musikhochschule Köln, erarbeiteten mit ihrem Gründer und Leiter seit 1984 in erster Linie anspruchsvolle A-capella-Literatur aller Stilepochen, was bei orchesterbegleiteten Werken zu einem hohen Grad an Sicherheit und recht verstandener chorischer Eigenständigkeit führt. Durchhörbarkeit, namentlich in den fugierten Teilen der Vesper, sauberste Diktion und klangliche Frische zeichnen "Cantemus" aus - lediglich bei längeren Spannungsbögen (Sanctus) zeigte sich der Sopran in der Höhe ein wenig zu flach.

Die Solistenpartien waren mit der zurückhaltenden Mezzosopranistin Alexandra Weiss, dem angenehm timbrierten Tenor Tobias Rapp und dem volumenreichen Bass Dae Hee Shin homogen besetzt, allein der Sopran von Larissa Krochina störte mit flackernder Schärfe und Intonationstrübungen den mozart'schen Wohllaut. Einzige Ausnahme: Das ganz ins Piano zurückgenommene, anmutig und dem sakralen Charakter entsprechend gestaltete "Laudate Dominum" aus der Vesper. Nachdem sich das Orchester - überaus einfühlsam - im ersten Teil des Konzertes mit Begleitfunktionen begnügen musste, konnte es in der ersten der drei letzten Sinfonien des Salzburger Meisters so recht auftrumpfen.

Abgesehen von allzu angerauten 1. Violinen im Allegro des Kopfsatzes hörte das gespannt lauschende Publikum eine makellose, überaus lebendige Interpretation. Dem Dirigenten bereitete es offensichtlich großes Vergnügen, immer neue Klangnuancen herauszukitzeln und so nicht nur das Spiel-, sondern auch das Hörvergnügen immer mehr zu steigern. Alles wäre hervorzuheben - das sangliche, verinnerlicht gestaltete Andante, das auftrumpfende Menuett mit dem lieblichen Trio oder das agile, aber dennoch nicht verhuschte Finale. Heide Oehmen

(NGZ)
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